Sturm auf Heflax


Mit einem dumpfen Aufschlag fiel der schwere Foliant zu Boden. Staub wirbelte zu allen Seiten auf. Müde von der Anstrengung sank Immeniel auf den einzigen Hocker im Raum. Mit fahriger Geste seiner zitternden Hände wischte er sich einen Blutstropfen von den Nasenhöhlen. Das monotone Rezitieren der uralten Formeln verklang immer mehr, als die Eldar-Akolythen einer nach dem anderen verstummten.

Eine schlanke Gestalt trat an den Propheten. Als der Harlequin sprach, war sein Gesicht bar jeder Emotion. "Ich hoffe Ihr habt erreicht, was ihr wolltet! Dann darf ich das Buch zurückfordern. Ich soll es schnellstmöglich in die Schwarze Bibliothek zurückbringen."

Einer der Akolythen trat schnell vor, hob das Buch auf und überreichte es dem Anhänger Loecs. Der Harlequin entfernte sich ohne ein Dankeswort.

"Ist es geglückt?" fragte der Akolyth seinen Meister. Immer noch zitternd, rang sich Immeniel ein Lächeln ab. "Ja, das ist es!". Der Prophet bemerkte auf dem Gesicht seines Schülers ungestellte Fragen. "Frag deine Frage, Eldaran. Egal wie unsinnig sie dir auch erscheinen mag. Unser Volk darf nie wieder verlernen zu fragen - dies ist schon einmal passiert und ein zweites Mal würde die Eldar endgültig vernichten.

Eldaran nickte. "Immeniell, warum haben wir das getan? Ich weis, dass es die Heimatwelt eurer Familie ist. Warum haben wir nicht zugelassen, dass sie wieder ergrünt?"

Immeniel sah seinen Schüler lange an. "Nichts mehr würde ich mir wünschen. Zu gern möchte ich über die Wiesen und Auen wandern, oder den Gesängen der verlorenen Vögel lauschen. Doch wie kann etwas Gutes daraus erwachsen, wenn dies durch die Gerätschaften und Anhänger des Chaos erwirkt wird? Wie lang würde es dauern, bis sich das Grün wandelt und sich gegen die Ordnung erhebt... Ich habe in den Myriaden der Zukunft gelesen und in keiner möglichen habe ich einen Vorteil für die Eldar gesehen. Und immer war es das Chaos das herrschte. Nein, das kann ich nicht dulden!"


Gurgalan

Träge schwebten Trassers Transporter in die niedrigen Umlaufbahnen Gurgalans. Nahe der Hauptstadt Heflax gingen sie schließlich zur Landung über. Das sporadische Abwehrfeuer der imperialen Armee verpuffte an der harten Panzerung der Raumfahrzeuge.

Als sich schließlich die Staubwolke wieder gelegt hatte, verließen die beiden Kommandeure der Neuankömmlinge die Thron vin Sibal. Eine Gestalt in eiserner Rüstung erwartete sie bereits. Seine lange rote Robe wehte immer noch in vom Tosen der Turbinen. Dennoch war seine Stimme deutlich zu hören: "Oberst Trasser ... endlich lernen wir uns kennen! Ich habe schon viel von Euch gehört, wobei nicht alles unserer Zufriedenheit entsprach!" Trasser konnte seine aufflammende Wut nicht beherrschen. Er fauchte "Und wer wagt es das zu dem Oberkommandierenden der Eisernen Garde zu sagen ... !" Noch bevor ein anderes Wort folgte, sprang Ferroum nach vorn.
"Verzeiht diesen Mangel an Respekt, Meister Cadwallon!" Bei diesen Worten wurde Trasser blass im Gesicht. Die rechte Hand Dareus, hier!? Wenn Cadwallon mit der Ausführung seiner Befehle nicht zufrieden war, könnte der Tag heut schlimm enden.
Die Iron Warrior grüßten einander, wobei sie die Handgelenke des anderen packten.
"Eisern im Innern!"
"Eisern nach außen ... Sagt Ferroum, was bringt ihr für Nachrichten..."

Ferroum berichtete über die Geschehnisse der letzten Tage, der Schlacht auf der Ebene von Sodar und ihrer Flucht. Er vermutete bereits, dass eine große Flotte ihre Verfolgung aufgenommen hatte. Die Black Templar galten als sichere Begleiter der Streitmacht. Man hatte Nachrichten abfangen können. Zwar waren diese verschlüsselt, aber um was sollte es sonst gehen. Ferroum war erbost über die taktische Inkompetenz des Imperiums. Schließlich hatte er sich einen würdigen Gegner gewünscht. Doch die besten Krieger des Imperiums verfolgten fünf Raumtransporter durch den gesamten Sektor nach Gurgalan. Zum zweiten Mal waren die Black Templar aufgebrochen um eine unbedeutende revoltierende Randwelt zu bekämpfen. Erneut lag ein Großteil des Sektors brach jeden Schutzes.


Trasser entfernte sich rasch mit einer Ausflucht und beaufsichtigte das Entladen von Material und Truppen. Währenddessen versuchte Ferroum herauszufinden, was der Hexer so weit entfernt von der Hauptkampflinie machte.

"Cadwallon, sind wir zurückgeschlagen worden? Eure Präsenz auf diesem Stück Fels verwundert mich."
"Nein, nein ... im Gegenteil. Unsere Pläne gedeihen. Unserem Kriegsschmied ist ein großer Schlag gegen die imperiale Flotte und das Triumvirat gelungen. Er wird auch erfreut über Eure Nachrichten sein – spielen sie uns doch in Hände.
Gurgalan hat sich während unseres Raubzuges als Sammelpunkt verschiedener Kriegerclans und Freibeuter erwiesen. Es herrscht ein stetiger Zustrom an Legionären. Ich musste handeln, bevor sich einer der Anführer zu Großem berufen fühlt und gegen uns arbeitet. Ein ehemaliges Mitglied der Emperors Children, namens Darigaaz, hat bereits begonnen einige schwächere Meuten unter seine Befehle zu jochen. Seuchenmarines und Noise Marines folgen ihm bereits. Ich bin hier um mit ihm in Verhandlung zu treten. Er schien nicht abgeneigt...jedenfalls sind unsere Gespräche beinah abgeschlossen."

"Es sind keine Iron Warriors. Wir sollten ihnen nicht trauen. Die Gefolgsleute des Dunklen Prinzen sind durch ihre Ekzesse und Orgien nicht gerade gute Verbündete"

"Laßt das Dareus und meine Sorge sein! Dank Darigaaz konnten wir selbst auf Gurgalan eine unserer Farbriken errichten.
Ich habe einen Entschluß gefasst, Ferroum. Wir werden hier mit einem starken Angriff der Imperialen rechnen müssen. Ich gedenke nicht unsere bisherigen Beutestücke ihnen zu einfach zu hinterlassen. Wir werden das Beste an Material und Männern verladen. Und während wir alles in Sicherheit bringen, werden die Black Templar sich an den Minderwertigen aufreiben.
Ich will, dass ihr die Verteidigung von Heflax übernehmt. Trasser ist nicht so weitsichtig, aber Ihr seid ein Iron Warrior. Ihr könnt diesen Ort in eine wahre Festung verwandeln und den Dienern des falschen Imperators Erlösung bringen. Wenn Ihr dies vollbringt, Ferroum ... erhebe ich Euch in den Stand eines Leutnants und teile Euch meiner Leibgarde zu. Ihr findet alles was Ihr über Heflax wissen müsst in meinem Quartier. Ich werde Sorge tragen, dass genug Arbeiter zur Verfügung stehen. Darigaaz wird sicher gern neben Euch kämpfen!"

"Ich werde Euch nicht enttäuschen!"
"Das solltet Ihr auch nicht... Dareus verzeiht nicht so schnell wie ich!"
Während sich Ferroum an die Befestigung Heflax machte, suchte der Hexer Darigaaz auf und schaffte es den Anführer der Kriegermeute an die Seite der Iron Warriors zu binden. Und dabei war es lediglich ein Ritual, welches Darigaaz einwilligen ließ...

Cadwallon hatte die dunklen Mächte angerufen und herausgefunden, dass die imperialen Streitkräfte bald eintreffen würden. Einige hatten sich bereits zu nah herangewagt. Sie glaubten sich in Sicherheit.


Der Hexer hatte einen Ritualplatz vorbereiten lassen, in dem nun zehn Sklaven standen. Cadwallon hielt sich in der Mitte auf und rezitierte unheilige Formeln. Darigaaz umschritt den Kreis. Er gluckste regelrecht vor Spannung. Endlich war es soweit und der Hexer gab das Zeichen. Darigaaz trat an den ersten Sklaven. Sanft bog er den Kopf des Todgeweihten nach hinten und strich über die Kehle. Dann stieß er seine Energiewaffe, ein antikes Rapier, in die Schlagader des unglücklichen Mann und ergötzte sich an seinen Qualen. Reihum ließ Darigaaz seinen Phantasien freien Lauf, zu Ehren Slaaneshs, zu Ehren seiner eigenen Verdorbenheit.
Cadwallon rief indes die dunklen Mächte an, und bot ihnen das Blut und die Seelen der Sklaven als Tribut für einen Dienst an. Und Khorne antwortete ...



Zur gleichen Zeit ...

Sarqolin schleuderte durch den Warp - unfähig Kontrolle über seine Reise auszuüben. Lachend, Heulend und Flehend tobte er im Immaterium. Ihm schien es eine unendliche Zeit zu sein, in der er wahnsinnig wurde und seinen Wahn bezwang. Er klärte seinen Verstand, wurde eins mit seinem Meister und gebar sich schließlich auf eine Welt, bestehend aus Morast und Sumpf.

Dampfend erhob sich Sarqolin. Lange betrachtete er seinen Armstumpf. Verzweiflung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er hatte geglaubt den Schlüssel gefunden zu haben. Er hatte den ersten Wirtsdämonen befreit. Und war dann auf die Tücken eines Inquisitors hereingefallen. Man hatte ihn getäuscht, nur dass man sich selbst damit getäuscht hatte. Diese Erkenntnis traf Sarqolin wie ein Hammerschlag.

Bei dem Amulett musste es sich um eine Kopie gehandelt haben, eine Falle. Doch Sarqolin wäre ohne das richtige Amulett niemals im Stande gewesen, den Dämonen herauszulösen. Diese einfältigen Menschen ... ein Teil der Macht des Amulettes muss auf die Falle übergegangen sein und hatte ihm den Ritus erst ermöglicht. Welch Kraft würde erst das entfesselte Amulett aufbringen!?

Sarqolin lauschte seinem Inneren. Vielleicht war es ja möglich, dass ein Teil dieser Macht auch auf ihn übergegangen war. Lange stand er so reglos da. Doch schließlich stahl sich ein dämonisches Grinsen auf seine Fratze. Nichts war verloren - stattdessen viel mehr gewonnen. Mit Sarqolins neuer Erkenntnis hatte der Inquisitor ein Geschöpf geschaffen, das noch nie stärker war. Sarqolin lachte auf!

Nun galt es aber erst herauszufinden wo er sich befand. Alles andere würde sich zeigen...


Nicht weit von Gurgalan entfernt

Der Aufklärer der Grey Knights befand sich gerade so in Scanner-Reichweite zu Gurgalan. Immer noch geschützt durch die Psi-Schilde war er so gut wie unsichtbar. Die beiden Dämonenjäger sammelten Daten. Bald würden sie genügend Informationen zusammengetragen haben, um den Black Templars einen kurzen erfolgreichen Feldzug zu ermöglichen.

Plötzlich sackten die Energiebänke zusammen, um sich sofort wieder aufzuladen. Die Grey Knights wussten, dass dies niemals ein normaler technischer Störfall sein konnte. Schnell waren sie aufgesprungen und hatten ihre Psi-Hellebarden kampfbereit. Gespenstische Stille herrschte in dem engen Raum. Dann materialisierten sich Dämonen des Khorne direkt vor den beiden Rittern. Die ersten Zerfleischer wurden von den geschulten Kriegern sofort wieder in den Warp getrieben, ihre Körper zerfetzt. Doch die Flut der Dämonen war enorm und schon bald kämpften die beiden Grey Knights mit der schieren Kraft der Verzweiflung.
Und schließlich fanden die Klingen der Dämonen ihre Ziele. Ihre Äxte hieben den Dämonenjägern die Schädel ab und mit kehliger Stimme riefen sie "Blut für den Blutgott, Schädel für seinen Thron!"

Die Dämonen verschwanden als ihre Aufgabe erfüllt war, sehr zu Cadwallons Zufriedenheit.

Nur zwei Tage später erfassten die Scanner der Ewige Rache den Aufklärer ... Das Bild welches sich den Templar darbot, schockte selbst diese hartgesottenen Männer. Zerfetzt und geschändet waren die Grey Knights über den gesamten Aufklärer verteilt. Perval verließ ohne ein weiteres Wort und bar jeder Regung das Raumfahrzeug. Tanglan hingegen sorgte für eine ordentliche Bergung der Diener des Imperators und sandte Xander schließlich eine Botschaft über den Verlust der Brüder. Tanglan hatte sich die Aufzeichnungen der Überwachungskameras mehrfach angeschaut. Stolz beobachtete er, wie sich die beiden Krieger der Übermacht gestellt hatten und wie viele Dämonen sie bezwangen. Tanglan fühlte mit Xander, der damit ein Fünftel seiner Männer verloren hatte.

Als Tanglan wieder die Brücke der Ewige Rache betrat, war Perval bereits in tiefe Gespräche mit ihrem Gast, dem Lordkommissar Baron Begon zu Tugrid beschäftigt. Achaeus hatte dem Mann der Mission zugeteilt. Was auch immer die Befehle des Kommissars waren, sie bedeuteten für einige Offiziere sicher nichts Gutes.
"Ihr kommt zu spät, Ordenspriester! Unsere Pläne sind bereits ausgearbeitet. Wir können in zwei Stunden mit der Landung beginnen. Es sind noch einige Formalitäten zu erledigen, dann schlagen wir hart und schnell zu."

"Ich verspürte Respekt den Grey Knights gegenüber. Es war die heilige Pflicht eines JEDEN Diener des Imperators ihnen die letzte Ehre zu erweisen!"

"Ich habe für die lebenden Brüder Verantwortung und gelobte dies bei meinem Leben!"

Tanglan wunderte sich über den Kastellan. Der Krieg gegen das Chaos hatte Spuren hinterlassen. Bei Gelegenheit würde er Perval um ein Gespräch bitten. Der Kastellan durfte sich nicht seinen Gefühlen ergeben...

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In einer Villa -- 2 km -- von Heflax entfernt, trafen nun auch die letzten Offiziere der imperialen Armee ein. Die Trojaner berichteten in aller Ausführlichkeiten über die bisherige Rückeroberung Gurgalans. Zwar war das Land zurückgewonnen, aber Heflax trotzte den Angriffen. Die ernsthaften Bemühungen die Stadt zurück zu erobern, waren mehr und mehr Müßiggang gewichen. Und schließlich hatte das Oberkommando sich lediglich auf gezielten Granatbeschuß verlassen.

Oberst Raidro-Kalar beendete seinen Bericht, mit dem Ergebnis, dass ihm als Oberkommandierendem zu wenig Panzer und Männer zugeteilt worden sind. Die Einnahme von Heflax ist ihm unmöglich.

Perval, Tanglan und Baron Begon zu Tugrid hatten der Besprechung wortlos gefolgt. Nun erhob sich der Lord-Kommissar, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und begann zwischen den Offizieren des Trojanischen Regiments umherzuschreiten.

"Oberst Raidro-Kalar ... Ich danke Ihnen für den ausführlichen Bericht. Wisst Ihr, ich bin ein alter Mann und musste deshalb Eure Befehle heut morgen noch einmal genau studieren. Im Namen des Imperators hattet Ihr die Aufgabe den ersten Sturmangriff der Black Templars zu nutzen, um die restlichen Chaosanhänger zu eliminieren, den Planet zu befrieden und wieder in den Schoß unseres geliebten Imperiums einzugliedern. Ihr hattet hierfür 2 Wochen Zeit ... nunmehr sind mehr als Monate vergangen...und dann muss ich als erstes auch noch erfahren, dass gestern erneut einigen Transportern der Durchbruch gelungen ist."

Hatte der Lordkommissar bisher ruhig gesprochen, donnerten seine Worte nun umso mehr durch den Raum.

"... UND IHR wollt mir nun weismachen, dass ihr nicht versagt habt? IHR wollt allen Ernstes, dass ich es hinnehme, dass IHR hier Reserven bindet? Kraft der heilige Inquisition hat mir Achaeus den Oberbefehl zur Rückeroberung Gurgalans zugeteilt. Meine Befehle lauten: Rückeroberung der Stadt Heflax! Eliminierung sämtlicher Feindgruppen!..."

Langsam und leise fügte er hinzu "... Exekution aller Verräter!" Dabei drehte sich der Lordkommisar zu Raidro-Kalar und zog seine Boltpistole. Der Oberst sprang auf, hob die Hand schützend vors Gesicht und schrie "Neeeeiiinnn ...! Dann krachte es und ein Boltgeschoß zerfetzte Hand und Kopf des ehemaligen Oberkommandierenden.

Die Anwesenden verstummten vor Entsetzen. Es sagte auch niemand ein Wort, als die Türen aufgerissen wurden und ein Trupp Inquisitionsgardisten in den Raum stürmten.

"Als neuer Kommandant hört meine erste Order. Die Führungsriege vom 1. bis zum 3. Rang wird abgesetzt und ausgetauscht. Alle diese Offiziere sind des Verrates schuldig und werden sofort exekutiert. Führt sie ab ...!"

Eine Reihe von Offizieren wurde gepackt und widerstandslos hinausgeführt - das Geschehene immer noch nicht wirklich erfasst. Als die ersten wieder klarer denken konnten, sprachen bereits die Lasergewehre...

Der Baron sah sich die verbliebenen Offiziere an und deutete dann auf einen Sergeanten. "Sie dort ... ihr Gesicht verrät mir, dass sie schon längst Heflax erobern wolltet. Nennt mir Euren Namen!"

"Sergeant Bollox, Lordkommissar! Ich mit Mittler zwischen Miliz und regulären Truppen!"

"Miliz!? Es gibt hier Milizen? Ich dachte die Bevölkerung sei korrumpiert!"
"Nicht ganz, es gibt einige wenige Männer, die als Guerilias in Heflax operieren. Sie sabotieren Geschütze und führen Überfälle auf Nachschub-Konvois."

"Seeehr gut!" zu Tugrid klatschte in die Hände. "Bollox, ich ernenne Sie zum Oberst. Sie sind lediglich mir unterstellt. Formen Sie aus diesem kümmerlichen Haufen hier ein anständiges Feld-Kommando und bringen Sie mir diese Milizen!"

Einige Stunden später war die gesamte Trojanische Armee in Hektik verfallen. Die Streitmacht wurde zum Angriff vorbereitet. Perval und Tanglan arbeiteten indes ständig am Angriffsplan. Der Kastellan fasste schließlich zusammen:

"Gut dann ist es beschlossen. Heflax liegt in einem natürlichen Kratersystem, geschützt von befestigten Bergflanken. Der Großteil der imperialen Armee wird diese Befestigungen angreifen und wenn möglich zerstören. Einige Black Templar-Sturmtrupps werden sie unterstützen.
Mit dem größten Aufgebot werden wir hier zuschlagen - an diesem Engpass werden wir sie durchbrechen. Dort befinden sich lediglich zwei Bunkeranlagen und dieses verschanzte Fabrikgebäude. Hier will ich dich, Tanglan, Dergon und den größten Teil unserer Brüder. Der Baron und sein neuer Stab werden für genügend Feuerdeckung sorgen, so dass wir schnell die feindlichen Trupps im Nahkampf schlagen können. Fällt diese Bunkerkette können wir Heflax aufrollen!"

Niemand hatte Einwände oder gar Verbesserungsvorschläge. Der Angriffsplan des Kastellan war perfekt. Es würde nun keine unnötigen Verzögerungen mehr geben.

An Bord der Demeter

Inquisitor von Marburg saß bereits seit Stunden an seinem Laboratorium und brütete über dem ehemaligen Tagebuch Gerloms. Sein Rücken schmerzte, seine Augen brannten. Marburg hatte das Monokel verloren und ohne dieses Kleinod war es ihm unmöglich flüssig in dem Buch zu lesen. Zum Glück war er ein Genie und hatte viel während der Anwendung des Augenglases gelernt. Deshalb war er nun in der Lage eigenständig die Runen zu entziffern. Zwar gelang ihm das nur langsam und die übersetzten Passagen wiesen teils erhebliche Lücken auf, aber Marburg sah sich als intelligent genug an solche banalen Angelegenheiten mit seinem gesunden Menschenverstand zu übergehen.

Das Interkom funkte ihn an. Aufgebracht setzte sich Marburg auf „Ich wollte doch NICHT gestört werden… !“ Die blecherne Stimme - eindeutig Antigus – ignorierte den Wutausbruch. „Ein Schiff der Inquisition bittet darum andocken zu dürfen. Sie beantworten keine Fragen und verweisen lediglich auf Achaeus!“

In Marburgs Kopf arbeitete es. Dieser elende Pakt - hätte sein Leben nicht auf dem Spiel gestanden… Der Inquisitor hatte gehofft einfach weiter seinen Plänen nachgehen zu können. Aber er hatte Achaeus wohl unterschätzt. Aber vielleicht …“Lehnt das Gesuch ab. Begründung: Warpriss in den Warpgeneratoren!“. „Ja, General!“

Einige Minuten später – Marburg war längst wieder mit seinen Gedanken im Buch versunken, meldete sich das Interkom erneut. „Inquisitor … das Schiff dockt an, es umgeht unsere Sicherheitsmaßnahmen. Wir können nichts dagegen tun!“

„Nun gut, ich werde unsere Gäste in Empfang nehmen … ach und Antigus, ich will eine Einheit Bewaffneter im Hinterhalt. Nur für alle Fälle!“

Kurz darauf stand Marburg vor der Schleuse. Umgeben von einigen seiner Offiziere. Das spiralförmige Schott öffnete sich ruckartig und ließ die unwillkommenen Gäste ein. Marburg erkannte sofort die Gesichter der ersten beiden Personen. Und wenigstens bei einer verspürte er sofort aufflammenden Hass. Danach folgte eine Abteilung Inquisitionsgardisten.

Die Frau hielt sich still im Hintergrund, aber der Mann kokettierte vor Marburg herum. „Großinquisitor – Wir hörten Ihr habt ein Problem mit Eurem Antrieb?“
„Nun, das war wohl eine Fehlinformation. Aber zum Glück hat Euch das nicht geschreckt, Inquisitor Thor. Aber wozu braucht Ihr die Dienste von Xsynta? Ich hoffe doch nicht, Ihr fürchtet um Euer Leben auf meinem Schiff?“
Die Augen der Inquisitoren sprühten voller Hass aufeinander. Jagatai Thor unterbrach schließlich das stumme Duell und übergab Marburg einen Datenkristall. „Eure Befehle! Ich wurde für Euren Schutz hierher beordert.“ Marburg nickte daraufhin nur. Im Vorbeigehen blieb Jagatai Thor doch noch einmal stehen und zischte Marburg still entgegen: „Vergesst jeglichen Gedanken an Bestechung. Xsynta steht treu zu Achaeus. Ihrer Entlohnung habt ihr nichts entgegen zu setzen. Und ihrer Bezahlung auch nicht!“

Marburg strafte den Untergebenen Achaeus, indem er ihm keines Blickes mehr würdigte. Stattdessen blickte er auf den Datenkristall in seiner Hand. Achaeus hatte ihm seinen Wachhund auf den Hals gehetzt. Und die Fähigkeiten dieses Spions hatte Marburg schon kennenlernen dürfen. Er musste nun auf der Hut sein…



Bar jeglichen Zeitgefühls stolperte Sarqolin durch den Sumpf. Er ließ sich einfach von seinen Gefühlen leiten. Und diese brachten ihn immer näher an eine Hügelkette heran. Und dort fand er eine kleine Höhle. Sarqolin roch den Atem des Chaos daraus. Reine Warpenergie durchströmte die Luft und der ehemalige Eldar trat voller Hoffnung hinein.

Langsam arbeitete sich Sarqolin vor, bis er in der Dunkelheit ein lautes Rasseln hörte – ein Rasseln das aus einer zerstörten Lunge kam, ohne Kraft und voller Schmerzen. Schließlich erblickte Sarqolin die kümmerliche und zusammengesunkene Gestalt am Boden liegen. Der Brustkorp hebte sich und erneut kam das schauerliche Geräusch aus dem geschundene Leib.

Sarqolin grinste. „Ahhhhhh … ich rieche den Duft eines Geschenkes. Nurgle hat dich gesegnet. Welch Glück du hast von einem der großen Vier erhört zu werden. Vielleicht werde auch ich mich so in ferner Zukunft mit den Sterblichen beschäftigen können.“

Sarqolin umrundete den Mann vor sich einige Male und stieß ihn dann mit seiner Fußspitze an, so dass der Körper auf dem Rücken zum Liegen kam. Der Tod des Mannes stand unmittelbar bevor.

„Gesegneter“ sprach Sarqolin den imperialen Soldaten an. „Du wirst mein Schlüssel sein, du wirst eine neue Ära beginnen lassen. Freust du dich?“

Sarqolin lauschte der Antwort, die die zerstörte Lunge aber niemals herauspressen konnte. „Nun gut, dein Schweigen deute ich als ein Ja! Aber vorerst wird ich noch eine Kleinigkeit erledigen müssen.

Sarqolin konzentrierte sich. Die schwarzen Augen drehten sich in seinen Schädel, als sein Geist in den Warp tauchte und etwas Verlorenes suchte. Es war Teil von ihm und das würde es bleiben. Mit einem bitteren Lachen fand er es und unterjochte es erneut seinem Willen. Scheinbar unendlich weit von Sarqolin entfernt, zuckte ein kleiner Finger im Laboratorium des Inquisitors Marburg.

In dem versiegelten Bottich befanden sich allerlei Dinge die vernichtet werden sollten. Sarqolins abgetrennte Hand erwachte schließlich vollends zum Leben und Kroch zum Rand des Gefäßes. Die automatische Verbrennung stand kurz bevor, aber die geschickten Eldarhände lösten die Sperre. Die längst blutleere Hand kroch heraus, schloss den Bottich mit ebensolchem Geschick und fiel dann zu Boden.

Anscheinend gerade rechtzeitig, denn der Behälter kippte in die Wand wo eine Verbrennungsanlage ihr Werk tat. Die Hand kroch vorwärts. Mühsam schleppte sie sich an den Rand des Raumes, wo ein kleiner Spalt zwischen Wand und Fußboden klaffte. Die Hand quetschte sich hindurch und fiel in den Zwischenboden. Über Leitungen, Rohre, Kabel und anderen Vorrichtungen robbte sich die Hand zu einer Position nahe des Labortisches.

Sarqolin ließ seinen Geist schweifen. Es waren keine Spuren seines Tuns zurückgeblieben, keine Aufnahmegeräte hatte die Hand bemerkt bzw. aufgezeichnet. Keine Schutzvorrichtung hatte sich aktiviert, denn an Sarqolins Handeln war nichts psionisches. Nichts würde dem Inquisitor auffallen, der sich zur gleichen Zeit im Streitgespräch mit Jagatai Thor befand.

Unter der Haut begann es zu brodeln und schließlich stülpten sich zwei Beulen nach außen. Die Haut riss. Ein Ohr und ein waches, lidloses Auge traten hervor.

Sarqolin löste seine Gedanken und befand sich wieder in der Höhle. „Wir werden von nun an sehen und hören, was den Inquisitor beschäftigt. … Und nun zu dir!“. Er legte eine Hand auf die Herzgegend des Mannes, ganz nah bei dem Namensschild „Holm“. Erneut konzentrierte sich der ehemalige Eldar mit geschlossenen Lidern und ließ seine Kräfte wirken. Welle um Welle seiner Macht floß in den komplizierten Zauber.

Endlich öffnete er wieder die schwarzen Augen. Vor ihm hockte eine vertrocknete und bemitleidenswerte Gestalt. Vage Gesichtszüge ließen reinen Schrecken erahnen. Dem elenden Geschöpf fehlte eine Hand.

Holm berührte mit einem Finger die Wange Sarqolins. Sofort bröselte die berührte Stelle und riss umliegendes Gewebe mit sich. Immer weiter zerfiel Sarqolin und blieb schließlich als Staubhaufen in der Höhle liegen. Holm lachte diabolisch auf und seine kräftige Stimme donnerte „Es gibt viel zu tun!“

Mit neuem Enthusiasmus rannte Holm aus der Höhle. Beinah instinktiv wusste er nun wohin er sich wenden musste, denn die Erinnerungen des unglückseeligen Soldaten waren an das Wesen, dass einst in Sarqolins Geist gefahren war, übergegangen.

Holm rannte und rannte. Der Planet war tot – zumindest fast. Achill wurde er genannt. Eine schreckliche Seuche war einer Dämoneninvasion gefolgt. Und immer noch lieferten sich zerstreute Gruppen Mutanten, Verräter, Verseuchte und Reste der Imperialen Armee bittere Scharmützel. Holms Plan entwickelte sich immer weiter. Und als er die Statue der St. Romilia erreichte, wusste Holm, wie er vorgehen musste.

Unweit der Statue fand er auch schnell eine gute Gelegenheit. Nach einem Scharmützel zwischen imperialen Soldaten und einigen Mutanten, waren die Verräter klar als Sieger hervorgegangen. Die überlebenden drei Soldaten wurden zur Exekution abgeführt. Holm griff an. Im Laufen griff er sich ein zerbeultes Lasergewehr. Die Waffe in die Hüfte gestemmt eröffnete Holm das Feuer. Als sich die Mutanten vom ersten Schrecken erholten, waren vier bereits durchsiebt gefallen und Holm kannte auch keine Gnade mit den verbliebenen zwei, trotz ihrer Gegenwehr.

Völlig überrascht, brachen die imperialen Soldaten in Jubel aus und begrüßten den Befreier in ihrer Mitte. Mit Zufriedenheit stellte Holm fest, dass keiner der Männer in seiner alten Einheit diente.

„Männer“ sprach Holm „wir lassen uns doch nicht von solchen unfähigen Würmern vertreiben. Ich finde wir haben uns zu lang jagen lassen. Zeit den Spieß umzudrehen. Was sagt ihr? Rauben wir ihnen die Waffen, ihre Ausrüstung und ihr Leben. Für den Imperator! Vergesst die Quarantäne. Wir sind vor der Seuche gefeit. Für den Imperator! Wir sind das Messer der imperialen Armee. Für Troja!“

Mut, Hoffnung und Pflichtgefühl keimte in den befreiten Soldaten auf. Ihr Kampfgeist erwachte neu. Sie betrachteten Holm, scheinbar ein einfacher Soldat. So viel Treue, so viel Mut. Wahrlich ein vom Imperator Auserwählter. Und so schlossen sich die ersten imperialen Soldaten Holm an. Niemand widersprach dem neuen Anführer, obwohl sich sogar ein Sergeant unter den Befreiten befand. Innerlich lachte Holm über den einfachen und leicht zu manipulierenden Geist seiner Zöglinge. „Suchen wir unsere Kameraden und treten den Verrätern dann gehörig in den Arsch!“

Holm begann eine regelrechte Kampagne. Er befreite und scharte die versprengten imperialen Truppen und führte sie in einfache Gefechte gegen die Mutanten. Schnell wuchs seine Einheit auf über 20 und sie eroberten sogar einen Spähsentinel. Immer gewagter und spektakulärer wurden die Aktionen der Trojaner unter Holm und lockten damit weitere Soldaten an. Schließlich gründete Holm eine befestigte Basis, schickte Patrolien aus und führte Krieg. Seine Taktik ging auf, denn von weit oben im Orbit wurde er beobachtet …




Das Hologramm war endlich stabil genug, um sprechen zu können. Vor Cadwallon baute sich das Antlitz des Kriegsschmiedes Dareus auf. Leicht verzerrt fragte der Chaosgeneral nach dem Verlauf der Verhandlungen.

Cadwallon befand sich an Bord seines persönlichen Schiffes, der „Eiszahn“. Er berichtete seinem Vorgesetzten von den neuen Verbündeten auf Gurgalan und dem wahrlich geringen Preis für die Söldner. In aller Ausführlichkeiten legte der Hexer dar, welche Auswirkungen die Flucht Trassers von Bacchus hatte und zählte das erbeutete Kriegsmaterial auf.

Dareus war zufrieden. „Eure Neuigkeiten sind besser, als man vermuten mag. Die Black Templar haben sich erneut in entfernte Gebiete begeben und werden auf Gurgalan noch eine Weile gebunden sein. Die imperiale Armee und die Legio Honoris sind mit dem Schutz ihrer Haupt-Industriewelten und ihrer Transportwege völlig ausgelastet und überfordert. Unsere Produktion läuft besser als erwartet. Wir befinden uns zwei Wochen im Voraus.

Wir können mit Phase 2 beginnen! Mein Kreuzer ist wieder vollständig instand gesetzt. Ich werde mich sofort ins Xerxes-System begeben und das Modul bergen. Ich rechne nicht mit Widerstand. Lediglich einige örtliche Milizen ohne schweres Gerät dürfte Gegenwehr leisten, wenn sie uns denn überhaupt entdecken. Macht Ihr euch in der Zeit Gedanken um die Energiequelle – nicht das wir die Männer nicht entsprechend ausrüsten können! Und stellt einige Überfallkommandos zusammen. Sie sollen die restlichen imperialen Schiffe beschäftigen und ablenken. Ich will hier sicher gehen.“

„Ja, Kriegsschmied! Ich werde eine Lösung für diese Probleme finden. Meine Flotte wird am Sammelpunkt 37 auf weitere Befehle warten!“

Nach diesen Worten brach das Hologramm in sich zusammen und Cadwallon lehnte sich zufrieden in seinen Stuhl.



Der Angriff tobte nun bereits den gesamten Vormittag. In allen Abschnitten wurde heftig gekämpft. Verbissen verteitigten die Verräter Heflax. Ganz wie Perval es erwartet hatte, stockte der Angriff in allen Bereichen der Wälle. Lediglich seine eigene Streitmacht vermerkte sichtbare Erfolge. Dennoch … die Bunkerlinie hätte nach Plan bereits vor mehr als zwei Stunden fallen müssen. Und die Befestigungen befanden sich immer noch außer Sicht. Perval fühlte sich an seine erste Mission auf Gurgalan erinnert. Damals hatte er sich durch hunderte Mutanten schlachten müssen, um überhaupt erst das Ziel – ein dämonisches Geschütz – zu erreichen.

Mit Wut im Bauch befahl Perval weiter vorzurücken. Dabei versuchte er eine grobe Schlachtlinie zu halten. Dies war nicht ganz einfach, denn ständiges Artillerie- und Granatfeuer behinderten das Vorankommen. Etliche Verluste waren bereits zu verzeichnen.

Endlich – Pervals Streitmacht erreichte eine Reihe vorgelagerter Geschützstellungen. Die beiden einzunehmenden Bunker in Sichtweite, fragte sich Perval zum wohl hundersten Mal, wieso eine Fabrik so weit an der Frontlinie gebaut wurde und was man dort unbedingt herstellen musste.

Perval funkte den Baron und Tanglan an, ob sie ebenfalls ihre Positionen erreicht hatten. Tanglan hatte mit Dergon und einem großen Trupp Paladine im Zentrum Stellung bezogen. Ihr Auftrag war die Einnahme der schwer befestigten Fabrikanlage. Perval hatte dort Verräter und Chaos Space Marines zweier unterschiedlicher Fraktionen ausmachen können. Begon zu Tugrid sollte die rechte Flanke halten. Gemeinsam mit seinem neu aufgestellten Stab würde er für genügend Rückendeckung sorgen. Und Perval selbst sah die linke Flanke vor sich. Sein Auftrag sollte der gegenüberliegende Bunker werden. Scheinbar befanden sich hier die wenigsten Verteidiger. Perval schloss sich dem wartenden Rhinotrupp an, öffnete das Interkom und gab das verabredete Kommando zum Angriff: „Irene, ich wiederhole Irene!“

Keine Sekunde später stürmten die Black Templar vor und die imperiale Armee feuerte aus allen Rohren. Geschütze, Laserkanonaden und Maschinengewehrsalven donnerten gegen die Verräter. Mit Wohlwollen wurden die ersten schweren Bunkertreffer vermeldet. Die Männer dort verließen bereits das einsturzgefährdete Gebäude. Zufrieden wandte sich Perval an den Fahrer des Rhinos und wollte die Entfernung zum Bunker wissen. Gerade in diesem Moment wurde das Cockpit jedoch von allem verzehrenden Feuer verschlungen. Die Schmerzenschreie der Rhino-Besatzung quollen durch das offene Komm. „Raus hier!“ schrie Perval seinen Trupp an und nur mit Not schafften es alle Paladine ins Freie. Das Rhino brannte indes vollständig aus.

Nun brach die Hölle los. Über fast alle Barrikaden des Feindes wurden Lasergewehre und Bolter gehievt. Das Gegenfeuer schlug in die Reihen der Imperialen ein. Dutzende imperiale Soldaten wurden zerfetzt. Und Tanglan meldete, dass der gesamte Trupp gegen eine unsichtbare Kraft ankämpfte, die die Männer zusammenquetschte. Kurz nach der Meldung schlugen schwere Geschütze mitten in den Männern ein. Perval konnte selbst aus dieser Entfernung das Geräusch brechenden Ceramits vernehmen. Die rechte Flanke hielt nur durch den stoisch im Geschoßhagel stehenden Baron. Niemand wagte es dort die Flucht anzutreten.

Doch wenn Perval nicht reagierte, würde sein Angriff zu schnell ins Stocken geraten. Nun konnte er auch seine Gegner ausmachen. Überall lungerten die verderbten Mitglieder der Emperors Children herum. Und die riesige Fliegenwolke in der Fabrik konnte nur auf Seuchenmarines deuten. „Begon“ schrie Peral ins Interkom „ …. JETZT!“

Ohne eine Antwort abzuwarten, befahl Perval erneut vorzurücken. Nur noch 20 Schritt bis zum Bunker … doch plötzlich brach von links ein riesiger Mob Mutanten hervor. Noch etwas entfernt, konnte der Kastellan diese Gefahr nicht in seinem Rücken gebrauchen. Perval lenkte den Angriff um, als er eine gerüstete Gestalt inmitten der Abscheulichen ausmachte. Die Mutanten machten sich zum Gegenangriff bereit – Perval wusste, dass dies ein harter Kampf werden würde. Hatte ihn der Baron gehört!?

Plötzlich stürmten vermummte Gestalten auf das Schlachtfeld. Perval sah, wie sich die Männer der Miliz – das Gebiet vor Stunden bereits infiltriert – auf den Mutantentrupp stürzte und die Schlachtreihe durcheinander brachten. Der Kastellan wusste, dass auf der anderen Seite des Schlachtfeldes weitere Milizen angriffen um möglichst viele zu Gegner binden. Ein blutiges Handgemenge begann und Perval eilte sich daran teilzuhaben.



Ferroum beobachtete den Verlauf der Schlacht von seiner geschützten Position hinter der Fabrik. Alles verlief bislang nach Plan. Zwar waren die angreifenden Milizen eine Überraschung, aber keine die in irgendeine Weise Einfluß auf den Kampf haben würde. Zufrieden stellte der Iron Warrior die Fähigkeiten des Hexers Danaos fest – die rechte Hand Darigaaz. Immer wieder schlug er den großen Mob Black Templar mit seinen Hexereien zurück.

Ferroum wurde kontaktiert. Ihre eigenen Verstärkungen waren eingetroffen. Die Leibgarde Darigaaz hatte sich hinter die imperiale Linie teleportiert. Die Terminatoren sollten den bald beginnenden Rückzug des Imperiums in einem blutigen Fiasko enden lassen. Von links näherten sich die Auserkorenen um den Kommandostand der imperialen Armee auszuheben.

Der Zeitpunkt war ideal. Ferroum hatte gewusst, dass die Templar ihren Angriff hier durchführen würden. Absichtlich hatte der Iron Warrior auf die besten Verteidigungsgeräte verzichtet und stattdessen das Gebiet um die vorgelagerten Geschützstellungen vermint. Der gesamte Abschnitt würde in Flammen aufgehen.

Ferroum hob den Auslöser.

In dem Moment als Ferroums Daumen über dem Zünder schwebte, feuerte ein sterbender imperialer Soldat seinen Raketenwerfer ab. Niemand beachtete das Geschoß, da der Schusswinkel viel zu steil war, um ernsthaften Schaden anrichten zu können. Die Rakete schlug in den Schornstein der Fabrik. Doch anstatt zu detonieren, prallte das Geschoß ab.

Ferroum hatte nicht einmal Zeit für die kleinste Reaktion. Er bemerkte die Rakete erst, als diese seinen Körper zerfetzte – zusammen mit dem Zünder.



Begon zu Tugrid ahnte nicht einmal, dass er dem Tod nur sehr knapp entronnen war und folgte einfach weiter dem Angriffsplan. Er forderte die zweite Welle Reserven an. Doch zu seinem Frust, gelang es nur einer Landungskapsel das Zielgebiet anzuvisieren. Mit hoher Präzision schug das Vehikel vor der Fabrik ein und aus dem Rumpf entstieg ein Cybot, bereits mit der Sturmkanone feuernd.

Der Baron bemerkte zu seiner Rechten einen Trupp Chaos Space Marines. Etliche Soldaten warfen sich den Verrätern entgegen, wurden aber gnadenlos niedergemacht. „Bollox! Halten Sie mir diese Schweine auf, oder ich werde Ihnen die Haut bei lebendigem Leib abziehen.“ Der entsetzte Oberst machte sich daraufhin bereit den Trupp abzufangen.

Mit einer Wildheit kämpften sich die Chaos Space Marines an den Stab heran, wie sie Bollox noch nie gesehen hatte. Und dann waren die Verräter über ihnen. Das Handgemenge bestand auf der einen Seite aus verzweifelten Attacken und auf der anderen aus stoischem, brutalem Hacken. Doch war Bollox Trupp zahlenmäßig weit überlegen und einige der Chaos Marines fielen den Bajonetten zum Opfer. Bollox schöpfte Hoffnung. Er stand auf und bemerkte dabei gar nicht, dass sich die Kontrahenten soeben gegenseitig ausgelöscht hatten. Nur Bollox und ein verbliebener Auserkorener standen noch. Bollox würde ihn bezwingen. Sein Energieschwert zuckte vor, um den gehörnten Helm samt Kopf zu spalten. Doch der Marine machte lediglich einen kleinen Ausfallschritt, packte Bollox am Hals und riss den gesamten Kehlkopf des unglücklichen Obersts heraus. Gurgelnd ging Bollox zu Boden.

Der Chaos Space Marine wandte sich seinem eigentlichen Ziel zu: Baron Begon zu Tugrid. Eigentlich hatte der gesamte Abschnitt explodieren sollen, aber nun war es an dem Marine diese Aufgabe zu vollenden. Der Baron hatte indes die Ablenkung durch Bollox Manöver genutzt und war vorbereitet. Als sich das Gesicht des Marines zu ihm drehte, feuerte er die Boltpistole aus kurzer Entfernung ab. Das geweihte Geschoß durchschlug das Helmvisier und tötete den Chaosanhänger augenblicklich. Zufrieden kümmerte sich der Baron wieder um den Schlachtverlauf...



Vefort hatte schon immer ein Gespür für psionische Anomalien besessen und hassen gelernt. Und vor ihm befand sich ein Hexer. So schnell es ihm seine hydraulischen Beine gestatteten, stürmte der ehrwürdige Cybot über die Barrikaden. Sein Blick galt nur dem Hexer, wodurch er die geflügelte Gestalt nicht bemerkte, die ganz offensichtlich mit einigen imperialen Soldaten spielte und sich an ihrem Leid ergötzte.

Veforts Ziel war der Hexer. Endlich in Reichweite feuerte er sofort das gesamte Magazin der Sturmkanone gegen die Barrikaden. Der Hexer wurde dabei mitsamt der Befestigung zerspant.

Darigaaz beobachtete mit einigem Missfallen den Tod Danaos. Hatten beide doch so viele Foltermöglichkeiten ersonnen. Die Soldaten waren nun doch lästig geworden und der Chaosgeneral zerhackte einige. Der restliche Trupp floh daraufhin voller Schrecken.

Darigaaz wandte sich stattdessen an den neuen Gegner. Er war erpicht darauf seine Fähigkeiten gegen einen Cybot zu testen. Schon war der Läufer heran und Darigaaz umtänzelte mit einer Leichtigkeit die schwere Faust, die ihn zermalmt hätte. Schnell war er an das Heck gekommen. Er packte seine Melterbombe, um sie am Gelenkmodul anzubringen, als Vefort seine Fähigkeiten als Krieger zeigte. Ein Cybot-Fuß schnellte zurück, erwischte den Chaos Marine in voller Drehung und brachte ihn zu Fall. Dabei verlor Darigaaz die Bombe, die einige Meter weiter detonierte. Der Cybot bäumte sich zum tödlichen Streich vor Darigaaz auf, der nun ein ihm völlig unbekanntes Gefühl wahrnahm: Todesangst. Innerlich lachte der Anhänger Slaaneshs vor Freude auf. Welche Gefühlswelten! Darigaaz drehte sich vom nächsten Schlag des Cybots weg, stand auf und sprang nach oben. Seine Flügel dehnten sich und der Chaos Marine schraubte sich immer noch lachend in die Höhe und nahm an dieser Schlacht nicht mehr teil.

In diesem Moment barst der Bunker auf der rechten Flanke. Jubelschreie schallten über das Schlachtfeld.



Pervals Trupp krachte in die Mutanten. Die gerüstete Gestalt stellte sich dem Kastellan entgegen und hob drohend eine Energiefaust. Rasend vor fanatischem Eifer gelang es dem Black Templar jedoch die langsame Attacke zu unterlaufen und dem Mann selbst die Energiekralle in den Leib zu rammen. Getragen vom Schwung des Angriffes wurde Perval allerdings weiter in den Mutantentrupp getrieben, wo ein Kampf auf Leben und Tod entbrannte. Die Miliz war völlig überfordert mit ihrem Gegner und wurde niedergemacht. Und auch die Black Templar hatten Probleme. Die Mutanten wollten einfach nicht zurückweichen und ein Paladin nach dem anderen fand den Tod.

Am Ende stand Perval allein mit zwei seiner Paladinen. Er blickte über das Schlachtfeld. Der Angriff branndete immer noch gegen einen intakten Bunker und die Fabrik wurde verbissen verteidigt. Selbst als die letzte Landungskapsel mit frischem Entsatz direkt vor der Fabrik einschlug, wich kein einziger der Verräter. Sie verkauften ihr Leben für einen hohen Blutzoll unter Pervals Brüdern.

Perval war im Rausch des Kampfes gefangen und befahl seinen beiden Begleitern den Angriff auf den letzten Bunker. Dabei liefen sie über offenes Gebiet und wurden promt unter Feuer genommen. Perval war schneller als seine Kameraden und bemerkte nicht, wie diese fielen. Allein stand er plötzlich vor der Mauer des Bunkers.

Begon zu Tugrid war indes zufrieden mit der Schlacht und befahl den letzten Bunker durch konzentrierten Beschuß zu vernichten. Salve auf Salve schlug daraufhin in dem Gebäude ein, dessen Streben schließlich nachgaben und die Verteitiger von herabstürzenden Trümmern erschlagen wurden.

Ungläubig stand Perval vor der Ruine. Um einen kleinen Sieg betrogen. Die imperialen Streitkräfte hatten auf ganzer Linie einen Sieg errungen. Im Interkom wurde bereits der Sieg verkündet und die Vernichtung der Bunkeranlage bestätigt. Perval fügte für sich allein jedoch hinzu: „Und das, wo es gerade anfing Spaß zu machen!“



Heflax wurde nach dem Durchbruch überrannt, ganz wie es der Kastellan vorausgesagt hatte. Die letzten Stellungen wurden ausgeräuchert und der Makel des Chaos vom Antlitz Gurgalans getilgt. Heflax war genommen und Gurgalan wieder vollständig in imperialer Hand.

Da er sich nicht sicher war, ob sein gerüsteter Gegner der gefürchtete Oberst Trasser war, suchte Perval den Schauplatz des Gefechtes auf. Servitoren bargen dort bereits die Leichen und verbrannten sie. Doch obwohl der Kastellan gründlich suchte, konnte er den Gerüsteten nicht finden. Seltsam, dachte Perval doch, dass sein Streich tödlich war.

Tanglan kontaktierte ihn und bat um dringende Audienz. Doch statt das Treffen im neuen Hauptquartier abzuhalten, sollte sich Perval im Foltertrakt der Verräter einfinden. Dort fand der Kastellan einen stark grübelnden Tanglan.

„Was vermiest Euch denn die Laune? Wir haben heute gesiegt und dem Gegner eine Welt genommen!“
„Das mag sein. Ich hatte tief im Inneren auch auf einige Antworten gehofft. Doch stattdessen werden neue Fragen aufgeworfen… Hier!“
Tanglan reichte Perval ein Stück metallähnlicher Substanz.
„Was soll das Tanglan!? Ich weiß, wie Ceramit aussieht. Findet Ihr es nicht makaber dieses Rüstungsteil vom Schlachtfeld zu klauben?“
„Das ist kein Teil einer unserer Servorüstungen …. Und auch kein Teil der Servorüstungen unserer Gegner! Ich habe dieses Teil in einer Presse in der Fabrik gefunden.“
„Was!? Ihr meint dort wurden Servorüstungen produziert?“
„Genau das!“

Die letzten Worte schwebten bedrohlich im Raum. Doch Tanglan war noch nicht fertig.

„Wir haben ein weiteres Schlachtfeld gefunden. Es befand sich gut eine Meile von unsere Position entfernt in unserem Rücken. Ein ganzes Regiment Verräter wollte uns von hinten angreifen. Wir wären wohl überrannt worden. Doch die Streitmacht wurde vernichtet. Seltsame Wunden sind bei ihnen entstanden. Unmöglich können Bolter und Laserwaffen so etwas hervorrufen. Irgendjemand ist uns zu Hilfe gekommen. Doch wer? Und warum?

Und dann haben wir die Zellen hier untersucht und sind auf einen Gefangenen gestoßen. Kommt…“

Die beiden blieben schließlich vor einer der dreckigen Zellen stehen. Der Raum war zu einer Folterkammer umfunktioniert. Auf dem Tisch lag ein angeschnallter Mann, der wirr umherschrie und unkontrolliert zuckte.

Tanglan sprach weiter. „Dies ist Manschur Tallor. Vor der Invasion ranghöchster imperialer Forscher auf Gurgalan. Er war ein frommer Mann, sogar ein heiliger Mann der Ekklesiarchie. Wir haben Aufzeichnungen gefunden. Er wurde jeden Tag gefoltert. Ein Wunder das er überhaupt noch lebt. Schließlich muss ihn der Wahn übermannt haben. Wir werden ihn nachher exekutieren. Er hat den Frieden des Imperators verdient.“
„Warum erzählt Ihr mir von dieser Kreatur! Erschießt den Mann und gut!“
„Das wollte ich auch tun, doch dann hat sich etwas verändert. Es passiert immer wenn ich den Raum betrete – immer die gleichen Worte. Schaut selbst!“

Tanglan trat in den Raum. Sofort beendete Tallor seine hektischen Bewegungen. Seine Stimme verlor den Wahn und die eigentlich blinden Augen des Kirchenmannes fixierten Tangaln. Dann sprach er:
„Er ist zu mir gekommen! Wie vorhergesagt, ist er gekommen um meine Prophezeiung zu vernehmen. Mein Schicksal erfüllt sich. So höre mich an: Vor Ewigkeiten sandte mir der Imperator eine Vision. Ich sah ein Amulett mit blutrotem Stein. Viele Mächtige zogen daran und keiner durfte es erringen. Darunter sah ich einen Mann, gedeckt unter dem Mantel der Inquisition. Eine List gelang ihm und er kopierte das Amulett, um es dann dem Mann in schwarz-weißer Rüstung zu geben. Eine List gelang ihm, niemand bemerkte den Tausch und die Welt versank im Chaos! Ein Name wurde geflüstert, nur geflüstert … Tanglan!“

Tallor begann danach sofort alles zu wiederholen. So lang bis Tanglan die Zelle verließ. Perval gab einem wartenden Paladin ein Zeichen und dieser beendete Tallors Leiden.

„Tanglan, was hat das zu bedeuten?“
„Ich weiß es nicht Kastellan – aber ich denke es wären zu viele Zufälle um ihnen nicht nachzugehen. Und wenn es war ist, dass wir von einem Inquisitor – nennen wir ihn einmal von Marburg – betrogen wurden…“
„Wir müssen sicher sein – überprüfen wir das Amulett!“



Von Marburg war es leid den Anweisungen Achaeus Folge leisten zu müssen. Der Großinquisitor hatte Marburg tief in die Machenschaften der imperialen Armee getrieben. Marburg war nun ein Mann, an dem viele Fäden zusammenfließen, ohne dabei je mehr Einfluß zu gewinnen. Achaeus beschäftigte seinen Rivalen.

Weihung neuer Raumschiffe, Gründung neuer Regimenter, Inspektion von Verteitigungsanlagen… Marburg würgte innerlich bei dem Gedanken an diese Aufgaben. Hatten sie ihn doch von seinen eigentlichen Zielen abgehalten: Dareus war ihm entkommen. Eine solche Gelegenheit wird sicher so schnell nicht noch einmal kommen. Die Übersetzung des Tagebuches war weit ins Stocken geraten und Marburg war es noch nicht gelungen Urien II aufzusuchen. Doch bald, sehr bald … nur noch eine Aufgabe war zu erfüllen, dann war Marburg für einige Tage frei von Pflichten. Er musste sich unbedingt eine Lösung für diese Miesere einfallen lassen.

Es klopfte an der Tür und Antigus trat ein. „Wir sind soweit Inquisitor. Die Soldaten sind da!“.
„Ich komme sofort. Macht alles für unsere Abreise bereit. Ich will keine Zeit mehr hier verschwenden!“

Danach ging Marburg in die Aula seines Schiffes, wo bereits die geladenen Gäste auf ihn warteten. Die Soldaten hatten Außergewöhnliches geleistet und sollten deshalb befördert werden. Nun ja, vielleicht fand Marburg ja auch neue Mitglieder für seine eigene Mannschaft.

So machte sich der Inquisitor daran jedem Einzelnen die Hand zu schütteln, sich seine Geschichte anzuhören und dem Soldaten seine neue Aufgabe zuzuteilen. Schließlich war die Reihe an einem Soldaten, der eigentlich wie ein potentielles Opfer aussah. Gelangweilt hörte Marburg wie dieser Holm auf Achill erfolgreich eine Einheit formte und mit Knüppeln bewaffnete Verräter zur Strecke brachte. Wahnsinnig vielversprechend … angewidert wandte sich Marburg an Antigus und ließ sich ein Protokoll reichen. „Haben wir denn noch eine gute Aufgabe für diesen Helden des Imperiums?!“ Was sollte Marburg nur diesem Leutnant geben? Vom einfachen Soldaten gleich ein derartiger Aufstieg. Auf der Demeter würde es so etwas niemals geben. Ahh, wie wäre es mit dem dämlichsten Auftrag, der übrig geblieben war. Und diese Art Truppen wollte Marburg eh nicht in seinen Reihen haben.

„Leutnant Holm! Ich beglückwünsche Euch für Euer neues Kommando. Ich unterstelle Euch 2 Einheiten unserer geliebten Ogryns und ein Kader Halblingscharfschützen. Mit diesen 15 Mann werdet Ihr für unser glorreiches Imperium neue Regimenter und Einheiten rekrutieren. Hier … eine Liste mit weit entfernten und zugegebener Maßen dünn besiedelter Planeten. Inspiziert deren Verteidigung und zieht alles ein, was wir gebrauchen können! Ein kleines Schiff steht Euch dafür zur Verfügung.“

Leutnant Holm salutierte vor Marburg. „Für den Imperator!“

Marburg war bereits beim nächsten und letzten Soldaten und leierte den üblichen Psalm herunter. Eile trieb ihn an. Doch Holm jubelte innerlich. Mit einem eigenen Schiff und eigenen Truppen stand seinem Plan nichts mehr im Weg und während Marburg kurze Zeit später nach Urien II aufbrach, machte sich Holm ebenfalls auf den Weg. Und diesesmal würde er selbst das Gefäß sein…



Urien II – Orbit

„Wie er ist nicht da?“ Marburgs Stimme donnerte in der Brücke. „Ein ganzer Planet kann nicht verschwinden, selbst wenn er vernichtet wird, bleibt ein Asteroidenfeld zurück. Also macht ihr Maden mir nichts vor!“

„Verzeiht Inquisitor! Aber wir befinden uns an der richtigen Position. Ich habe es mehrfach geprüft. Die Scanner laufen bereits das vierte Mal, doch wir finden nichts. Keine Anomalien, keine Spuren von Raumfahrzeuge, keine Warpsignaturen – einfach nichts!“

Das konnte nicht sein. Marburg hatte zwar den Gebrauch der Artefakte noch nicht entschlüsselt, aber wenn es Urien II erst gar nicht mehr gab, war alles verloren.

Marburg stolperte in sein Quartier. Was nun? Wer war dazu fähig seinen Plänen derart Schaden zuzufügen? Wer besaß soviel Macht und Fähigkeiten?

„A C H A E U S“ zischte Marburg aus seinen zusammengepressten Lippen.



Vestima Prime

Großinquisitor Achaeus war zufrieden. Die neuen Aufträge an Marburg waren fertig zum Versand. Achaeus hatte nun endlich Zeit auch die weniger wichtigen Protokolle zu studieren.

Zufrieden verzeichnete er die neuen Rekrutierungen aus den Randbereichen seines Gebietes. Eine wertvolle Unterstützung. Plötzlich hielt er inne, als ihm ein unbedeutender Bericht über ein wichtiges, aber nun defektes Familienerbstück auffiel.

Solche Berichte hatte er doch nun schon einige Male gesehen. Und tatsächlich vier Protokolle konnte er finden. Im neusten berichtete Marschallin Barin vom Planeten Danab, dass aus unerfindlichen Gründen ihr Siegelring geborsten war. Man solle ihr einen neuen schicken, damit keine Missverständnisse auftreten. Den Verlust des uralten Familienerbstückes bedauerte sie. Barin hatte eine ganze Gruppe Sentinels der imperialen Armee überlassen, so dass sie bald mit dem Erhalt des Ersatzes rechnet.

Die anderen Protokolle waren ähnlicher Form. Ein zerbrochener, alter Spiegel, ein Diadem … Achaeus warf die Protokolle in die Ecke, was interessierten ihn Schmuckstücke, er hatte einen Krieg zu führen….


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