AU
Fährtenbuch des Commanders
Commander: Shas'o J'kaara
Flottenschiff: Shi Tau'va
geistige Führung: Aun Or'es
Eintrag 1224.53
Bericht:
Es ist soweit! Vor wenigen decs erhielten wir den Aufruf zum Beginn der dritten Expansion des Sternenreichs. Aun'va, der große Himmlische selbst, verbannte den abtrünnigen Commander O'Shovah, Führer der zweiten Expansion.
Die Ereignisse überschlagen sich scheinbar. Im gleichen Atemzug ernannte Aun'va Commander O'Shaserra zur Führerin der dritten Erweiterung auf dem Pfad des höheren Wohls. Welch ein Gegensatz in Philosophie und Taktik. Neue Anweisungen wurden uns vor 2 decs übermittelt. Nachdem O'Shovah mit der Fortdauer des Feldzuges zunehmend verbitterte und eine ungewöhnlich harte Hand gegenüber jeglichem Widerstand zeigte, werden wir nun zu dem traditionellen Codex zurückkehren.
Ich kann meine Erregung vor der Besatzung nicht verbergen.
Aun'Ores beobachtet mich mit wachem Auge. Noch bin ich nicht sicher, woran es liegt. Misstraut er mir oder versucht er lediglich mich einzuordnen?
Por Tsua'm, unser Unterhändler der Wasserkaste, versuchte mich zu beruhigen. Doch sind seine Worte so flüssig wie es der Name seiner Kaste sagt. Er „vertraue auf die weise Führung Aun'Ores'“ und er sei „sicher, dass dieser meine Stärken zu schätzen weiß“. Nun gut. Ich bin erst vor wenigen Kai'rotaa in den Rang des Commanders befördert worden. Ich selbst verstehe noch immer nicht, weshalb ich den Rang des Shas'El übersprungen habe. Vermutlich hängt dies mit den Abberufungen O'Shovah-treuer Befehlshabender zusammen. Und mit dem Beginn der dritten Expansion.
Dennoch fühle ich mich dieser Aufgabe nicht in vollem Maße gewachsen.
An Bord dieses Flaggschiffes bin ich nicht in vollem Umfang kommandierender Offizier. Dies obliegt dem ehrenwerten Kor Y'eldi. Ein beeindruckend erfahrener Pilot und eine Respekt einflößender TAU. Sein Dienst am höheren Wohl und der Aufenthalt im All forderten einen hohen Preis, kann er doch aufgrund der Anpassung seines Körpers an die Schwerelosigkeit keinen Planeten mehr betreten. Es würde ihn sofort töten. Und dennoch ist er auf diesem Schiff allgegenwärtig. Immer wachsam und immer mit einer Antwort auf drängende Fragen der übrigen Piloten.
Meine Aufgabe an Bord ist die Aufsicht über die Kampfeinheiten und die Funktion als Sicherheitsberater und Stratege, sollte es zu Kampfhandlungen um Raum kommen.
Viel Verantwortung. Zu viel?
Ich vertraue auf meine Bestimmung, das Urteil der Himmlischen und älteren Feuerkrieger, welche mit diese Ehre zu Teil werden ließen.
Obwohl ich weiß, dass ich keine all zu eigennützigen Bestrebungen verfolgen darf, habe ich eine etwas anmaßende Vorstellung nicht beherrschen können. Als Commander eines Flaggschiffes habe ich um die Ehre gebeten einen XV22 Kampfanzug, statt des herkömmlichen XV8-Krisis tragen zu dürfen. Dies soll mir zum einen etwas mehr Beweglichkeit ermöglichen und zum anderen meiner Wertschätzung für Commander O'Shaserra Ausdruck verleihen.
Die Bitte wurde mir gewährt!
Eintrag 1226.76
Notiz:
Soeben wurden uns die genauen Koordinaten unseres Operationsgebietes übermittelt. Ziel unserer ersten Kolonisierung ist ein ehemaliger Außenposten der Gue’la. Diese gaben dem scheinbar fruchtbaren und immergrünen Planeten den Namen Caryphtis. Por Tsua'm hat bereits begonnen eine Rede an die Hinterbliebenen des, wie die Gue'la es nennen, „Damokles-Kreuzzuges“ zu verfassen. Ich bin skeptisch, ob er damit Erfolg haben wird. Meine bisherigen Kontakte zeigen, dass die Gue'la in der Verehrung ihres „Imperators“ engstirnig und nicht zu bekehren sind. Ich habe Anweisung gegeben die Kampfverbände in Bereitschaft zu versetzen. Sollte das Angebot, wie von mir erwartet, abgelehnt werden, will ich ihnen keine Gelegenheit geben organisierte Gegenwehr zu leisten.
Eintrag 1230.54
Notiz:
Wir haben das System erreicht. Es handelt sich lediglich um eine kleine Kolonie der Gue'la. Mit einer Kapitulation ist zu rechnen. Dennoch belasse ich die Krieger in Bereitschaft.
Mein Kampfanzug ist noch nicht fertig. Die Erdkasten-Techniker nehmen nach der Montage Anpassungen vor. Fertigstellung ungewiss, zu viel experimentelle Technologie um genaue Vorhersagen zu treffen.
Eintrag 1231.00
Bericht:
Seltsam. Die Kolonie erscheint verlassen. Die Abtastung des Planeten von verschiedenen unserer Kolonien der zweiten Expansion ergab jedoch ein eindeutiges Ergebnis: vereinzeltes Leben.
Möglicherweise wurden die Kolonisten vor unserem Eintreffen gewarnt und flohen. Es wäre nicht das erste Mal, dass dies geschieht.
Aun'Ores äußert sich nicht. Er hat sich in seine Gemächer zurückgezogen und ist für niemanden zu sprechen.
Kor Y'eldi befahl den Flottenverband mit sämtlichen Schiffen in eine Umlaufbahn des Planeten, da es keine Anzeichen voll funktionstüchtiger orbitaler oder planetarer Verteidigungsanlagen gibt. Die vorhandenen wurden zerstört.
Nach einer Diskussion mit Por Tsau'm konnte ich mich durchsetzen und einen Shas'ui als Boten auf die Oberfläche entsenden.
Zunächst wollte ich diese Aufgabe selbst übernehmen. Dies wurde mir jedoch aufgrund meiner Stellung und der unsicheren Lage von Kor Y'eldi untersagt.
Der Shas'ui übersandte Bilder von der Oberfläche. Die Siedlung scheint verlassen zu sein. Möglicherweise habe die Gue'la Hinweise auf unser Kommen erhalten und sind geflohen. Nach einiger Zeit entdeckte der Shas'ui den Eingang zu einer Art Bunker. Möglicherweise suchen die Menschen darin Schutz und beten zu ihrem Imperator. Der Shas'ui konnte die Verriegelung öffnen und betrat das Gewölbe. Dann riss der Kontakt ab. Entweder ist eine Kommunikation durch die befestigten Mauern nicht möglich, oder unser Verhandlungsangebot wurde abgelehnt.
Wie dem auch sei. Ich werde eine Entsatzstreitmacht anführen, um das Schicksal des Shas'ui und der Kolonie zu ergründen.
Wieder einmal erweisen sich die Gue'la als halsstarrig und aggressiv. Ich zweifle an ihrer Eignung und Fähigkeit dem höheren Wohl zu dienen.
Nächster Bericht nach meiner Rückkehr von Caryphtis...
Mont’ka
In den Aufzeichnungen des Faehrtenbuches befindet sich an dieser Stelle ein Verweis auf eine verborgene und verschlüsselte Datei. Diverse Sicherheitsabfragen hinderten bisher jeden Versuch anderer Commander Zugiff auf diese Datei zu erhalten. Es wird angenommen, dass lediglich Aun'va und Commander O'Shaserra Zugriff auf diese Daten erhalten. Der Einsatz auf Caryphtis bleibt somit ein kleines, aber umso geheimnisumwitterteres Vorkommnis der dritten Expansion.
Zu einem späteren Zeitpunkt stießen Strafexpeditionen des Imperiums im Caryphtis-System auf ein Trümmerfeld um den vierten Planeten des Systems. Eines der Alienartefakte entpuppte sich als Datenkristall, dessen Auswertung der Geheimhaltung unterstellt wurde.
Zum besseren Verständnis der Geschehnisse wird das Ergebnis dieser Untersuchung hier aufgeführt.
+++ Dechriffrierungsbericht Adeptus Mechanicus +++
+++ Inquisitionsparameter: 7 +++
+++ Objekt: Datenträgerfragment, geborgen vom Xenos-Objekt 163.8750.31-16/M40
Querverweis: Kroot-Sphäre +++
+++ Leitender Adept: Mandros Kayt +++
+++ Gedanke des Tages: Sein ist das Licht! +++
Bei dem zu untersuchenden Objekt handelt es sich um ein Fragment außerirdischer Technologie. Unsere Sensoren qualifizierten es als Datenträger. Psionische Aktivitäten sind nicht zu erwarten.
Das Objekt wurde bereits vor 13 Jahren im östlichen Spiralarm in den Trümmern eines aufgebrachten Xenos-Raumschiffes geborgen. Die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen lassen einen nicht hohen strategischen Wert erwarten.
----
Erste Untersuchungen ergeben, dass es sich um TAU-Technologie handelt. Die Programme werden darauf eingestellt. Meine Augen schmerzen bereits beim Anblick dieser blasphemischen Schriftzeichen. Möge der Imperator uns mit der Entschlüsselung einen Hammer in die Hand geben, diese Spezies zu vernichten.
----
Die Dechriffrierung ist abgeschlossen. Es handelt sich allem Anschein nach rein um die persönlicheBerichterstattung eines Xenos-Anführers:
"Ich, Commander O J'kaara Diener des Höheren Wohls, muss den Anwesenden Himmmlischen von einer schrecklichen Schlacht berichten. Die Expansionsphase unserer Tau'Sept brachte meine Streitmacht zur Welt Caryphtis, glänzendes Juwel auf dem Weg zum vollkommenen Tau-Reich.
Euren Befehl befolgend zerschmetterten wir den Widerstand der menschlichen Besatzer bereits in der Atmosphäre. Allen Anschein nach floh die gesamte Bevölkerung vor unserer glorreichen Erscheinung.
Ich verstand diese Menschen erst nicht. Ihre Einigkeit zerfällt bereits bei geringsten Auseinandersetzungen, denn offenbar hatten sie einen kleinen Teil ihrer Rasse auf dem Planeten zurückgelassen. Unsere Bio-Sensonren registrierten jedenfalls aktives Leben unter einer ihrer zerstörten Siedlungen.
Ich war fest dazu entschlossen diese armen Geschöpfe in den Schoß des Himmlischen Reiches zu holen - wie sehr ich diese Entscheidung heute bereue ...
Ich persönlich wollte den Menschen das Angebot des Höheren Wohles unterbreiten. Dies wurde mir jedoch zunächst von Kor Y'eldi untersagt. Mit unseren Geschenken und der Botschaft des höhren Wohl suchte ein Shas'ui die Siedlung auf. Doch kehrte er nie wieder zurück. Der Kontakt zu ihm brach nach dem Betreten eines Bunkerkomplexes ab. Daraufhin begab ich mich persönlich mit einer Entsatzstreitmacht auf die Oberfläche. Wir fanden niemanden vor. Der Shas'ui blieb verschwunden.
Stattdessen erbrach eine Grube im Boden plötzlich hunderte und aberhunderte Wesen, wie ich sie noch nie gesehen hatte. In rasender Geschwindigkeit füllte sich die Ebene vor uns mit panzergekleideten Wesen. Dann rückten sie auf ein nicht hörbares Signal hin gleich einer wogenden Masse auf uns zu. Ich dachte erst es wären Mal'caor doch so groß ... In meiner Kindheit erprobte ich meine Feuerkünste an den Fluginsekten auf Vespid-Prime, doch die Wesen die ich dort sah, waren dreimal so groß, einige sogar um das zehnfache. Und ihr Aussehen ließ keinen Zweifel übrig, sie wollten uns angreifen.
Einmal mehr machte sich unser hartes Training bezahlt, als meine Leibgarde in Stellung ging und sich auf den Ansturm vorbereitete.
Meine Linke deckten die Geister und der Schwarm Drohnen, die rechte Flanke schützten unser
Feuerkrieger. Ich hingegen hielt mich mit einem weiteren Trupp Feuerkrieger im Zentrum bei den Kroot - ich traute ihnen noch nicht ganz.
Alles war bereit und ich wollte den Befehl zum Feuern geben, als ein ohrenbetäubes Summen erklang und sich ein Schwarm kleiner Insekten auf die Geister legte. Fassungslos musste ich mit ansehen, wie die Insekten sich +++GEHEIM+++ und fast alle im Schatten eines geflügelten Monsters zu Boden gingen.
Meine treuen Feuerkrieger hinter mir wurden mit riesigen Blasen einer ätzenden Flüssigkeit beworfen. Als zwei ihrer Kameraden zerschmolzen, floh der Rest in die weiten Steppen.
Wut stieg in mir auf und da sich alle Trupps auf Position befanden, gab ich den Feuerbefehl. Der Shas'vre der Geister brannte ein riesiges Loch in den Panzer des geflügelten Ungetüms, doch anstatt zu Boden zu stürzen, schleppte es sich weiter voran. Was waren das nur für Alpträume...
Die Feuerkrieger der rechten Flanke legten an und die ersten Reihen der Käfer wurden hinweggefegt. Unsere Pulsgewehre durchschlagen einfach das rote Cheratin ihrer Panzer. Ich legte an, doch waren meine Waffen außerhalb der Reichweite.
Ich dachte die Wesen seien schnell, doch legten sie noch einmal Geschwindigkeit zu. Ich konnte es kaum glauben, als eine ihrer Rotten durch den kleinen Wald zu meiner Linken brach und sich auf den Drohnenschwarm stürzte und ihn zerhackte. Mein Blick schweifte zur letzten Position des Geist-Shas'vre, doch waren dort nur rote Panzer zu sehen, angeführt von dem geflügelten Alptraum.
Der Shas'vre war mir ein Freund und er ist für das höhere Wohl gestorben ...
+++ DATENFRAGMENT DEFEKT +++
... und wir schossen alles auf die Bestie, durchsiebten ihre Flügel und verletzten sie mehrere Male. Stoppen konnten wir sie nicht. Vor mir stand nun die Rotte im Wald und ich zündete meine Streugranaten. Sie sprengten die Pflanzen genauso, wie fast alle der Käfer.
Meine Sensoren zeigten an, dass jenseits des Schlachtfeldes weitere Rotten erschienen, doch zum Glück waren sie zu weit entfernt, um in das Gefecht einzugreifen.
Dennoch strömte die Woge weiter auf uns ein. Meiner rechten Flanke näherte sich eine große Rotte der kleineren Missgeburten, ohne das wir darauf reagieren konnten. Meine Feuerkrieger dort wurden zuerst mit Säure beschossen, dem einige zum Opfer fielen und dann von der Rotte angegriffen ... sie hatten keine Chance.
Der Großteil des Feindes hatte uns beinahe erreicht. Das geflügelte Monster und die Reste der zusammengeschossenen Rotte stürmten auf den Kroot-Trupp ein. In diesem Moment erwachte in mir Stolz auf diese Krieger. Sie warfen sich ohne zu zögern auf die wilden Bestien. Ich sah, wie ihre Körper auseinandergerissen und wie Gliedmaßen abgetrennt wurden. Ihre Schreie hallen immer noch in meinen Ohren. Den Schlägen der Kroot fielen die kleinen Käfer zum Opfer, doch vor der Präsenz des Ungetüms flohen auch sie. Nun stand nichts mehr zwischen meiner Nemesis und mir ...
Und diese Gelegenheit nutzte ich ... meine Waffen surrten, als ich dieses Vieh durchlöcherte und endlich zu Boden schickte. Und was ich dann sah, ließ mich wieder hoffen. Die Masse meiner Gegner verharrten mit dem Tod des Tyrannen, anscheinend unfähig selbst zu denken. Nur in der Nähe einiger größerer Wesen setzten die kleineren ihren Angriff fort.
Ein letztes Kader Feuerkrieger verließ unseren Teufelsrochen und belebte die rechte Flanke. Noch war nichts verloren. Ihre Pulsgewehre vernichteten fast alle Käfer, die ihre Brüder im Nahkampf niedergehackt hatten. Endlich zeigte auch dieser Beschuß Wirkung, denn die Überlebenden flohen zurück zu ihren Artgenossen. Der Tod der großen Bestie war wohl auch hierfür entscheidend.
Bisher war jeder Beschuss am Rochen abgeprallt, doch ein neues Ungetüm trat hinter der feindlichen Woge hervor. Ein riesiges Rohr schien an seinen gepanzerten Körper gewachsen zu sein. Und eben dieses Rohr schoß eine Ladung stinkenden Schleims ab, die den Schweber und Teile des Feuerkriegertrupps traf. Zwei der Tau wurden einfach für immer von den Beinen gefegt und mit schmerzendem Blick musste ich einen brennenden Panzer beklagen. Meine Hoffnungen schwanden jäh und aller Mut wich aus meinen Gliedern, als die noch eben geflohene Rotte sich erneut auf die letzten Feuerkrieger stürzte. Sie starben so schnell unter den wilden Hieben, doch noch hielten sie stand.
Nun musste auch ich mich dieser Käfer erwehren. Mein treuer Krisis warf sich vor eine der Bestien und wurde verletzt. Den Käfer zerteilte ich danach mit einem wohl platzierten Hieb.
Unsere Waffen schwiegen ... entweder waren ihre Träger tot oder mussten im Handgemenge gegen ihren Untergang kämpfen. Wieder starb einer der Feuerkrieger, doch diesmal erschlugen sie all ihre Gegner. Ich war stolz auf die Meinen ... und doch starb in diesem Moment der Krisis. Ein stechender Schmerz bohrte sich in meine Rippen, als auch mein Anzug unter der rohen Gewalt nachgab. Ich ließ meinen Geist fahren und folgte nur noch meinen Instinkten. Ich schlug und hackte um mich, ganz so wie unsere wilden Vorfahren. Niemandem musste ich mehr ein Vorbild sein. Ich metzelte so viele nieder, doch wichen sie einfach nicht zurück.
Kaum hatten die letzten vier Feuerkrieger ihre Jubelrufe beendet, beendete der Säurebeschuß unserer Gegner ihr Leben. Ich war allein ...
Meine Glieder waren müde, der Boden unter meinen Füßen blutgetränkt. Hier gab es nichts mehr zu gewinnen. Ich schüttelte die letzten Biester von mir ab und zertrat sie im roten Matsch ...
Ein letzter Blick über die Ebene und ich zog mich als letzter Überlebender vom Schlachtfeld zurück. Die Menschen waren nicht vor uns, sondern vor diesem Alptraum geflohen. Ich würde dieses Gebiet mit Magmabomben einäschern und Rache üben ...
+++ ENDE DER AUFZEICHNUNG +++
Der Wahrheitsgehalt dieser Daten wird auf unter 10 % eingestuft. Die Lage des genannten Planeten Caryphtis konnte ermittelt werden. Dabei handelt es sich in den imperialen Archiven um das Objekt 475-Alpha-pi - ein trostloser, im All schwebende, Felsbrocken. Er wurde erst vor wenigen Jahren entdeckt, einen Namen hat man ihm nicht gegeben. Dort war und ist nichts!
Die Beschreibungen der Käfer läßt den Schluß zu, dass es sich um die Tyraniden-Untergruppe xylidinensis handelt. Dies ist jedoch kaum zu glauben, da lt. unserer Archive der Schwarm nicht im östlichen Spiralarm aktiv ist.
Der Xenos-Anführer ist nach unseren Berechnungen mit 78,26 % Wahrscheinlichkeit bereits im Kampf gegen die Tyraniden gefallen.
Mont'au
Das Höllenfeuer brach urplötzlich über die Landschaft, die Siedlung und das Waldstück herein. O'J'kaara wurde durch den plötzlichen Regen der Explosivgeschosse und Raketen überrascht. Wäre sein Körper nicht in dem XV8-Krisis eingeschlossen gewesen, hätte er sich zu Boden geworfen im Angesicht des drückenden Infernos. Eben noch dem Tode nahe, Auge in Auge mit drei riesigen Mal'caor-artigen Wesen, wendete sich sein Schicksal erneut auf
unvorhergesehene Weise.
Der Dornenhai-Raketenpanzer begnügte sich nicht damit aufgrund der Schwerkraft zu Boden zu stürzen. In einem scheinbar irrwitzigen Manöver zündete der Pilot die Nachbrenner und raste umso schneller auf den sich bewegenden Boden zu. Während des Sturzfluges feuerten sämtliche Waffensysteme unaufhörlich in die rötliche, organische Decke über der Oberfläche des Schlachtfeldes. Die Überwachungssysteme des Dornenhais übermittelten Bilder des Schlachtfeldes an die Brücke des Flaggschiffes Shi Tau'va. Inmitten der rötlichen Decke aus wogenden Leibern hob sich der Standort des Commanders als grüne Insel hervor. Aus einem Spalt unweit der ehemaligen menschlichen Siedlung strömten immer mehr der Kreaturen. Einige erreichten die doppelte Größe eines Krisis-Kampfanzuges. Auf diesen Riss stürzte der Dornenhai nun zu. Die Einschläge seiner Raketen rissen kleinere Lücken in den Teppich der Leiber, konnten die Flut jedoch nicht stoppen.
Rings um die grüne Lichtung wurden erneut kleinere Explosionen wahrnehmbar. Der Commander hatte also noch nicht aufgegeben und kämpfte mit seinen Waffensystemen einen aussichtslosen Kampf.
Hinter dem Dornenhai erschien ein dunkler Schatten am Firmament, der sich langsamer, aber dennoch mit enormer Geschwindigkeit auf den Boden zu bewegte. Das Tau Landungsschiff hatte nur eine leichte Bewaffnung aus mehreren Pulskanonen, aber auch diese feuerten unablässig.
Hoffnung keimte auf in O'J'kaara. Ein winziger Funken des Vertrauens in seine Bestimmung und das höhere Wohl war ihm erhalten geblieben.Und nun regte sich dieser Funken. Schwoll an und füllte ihn zunehmend aus. O'J'kaara hörte sich schreien, fluchen und irre Lachen, als er Mal um Mal den Abzug seiner Waffensysteme betätigte. Ein Gefühl der endlosen Euphorie durchströmte ihn im Angesicht des Gemetzels, welches er unter des Mal'caor anrichtete. Dies war Teil seiner Bestimmung. Die traditionelle Jagd war ein Teil der Kriegskunst. Dies war der andere. Rohe Gewalt und die Fähigkeit über sich hinaus zu wachsen im Dienste des höheren Wohls. Dann brach die Welle der Zerstörung, welche von ihm Ausging ab. Seine Waffen hatten alle todbringenden Ladungen verschossen. Sein Lachen erstarb...
In diesem Moment schlug der Dornenhai auf dem Boden auf. Für wenige Augenblicke wurde die Welt um O'J'kaara zu einem Glutball. Einzig sein Kampfanzug bewahrte ihn vor der schrecklichen Hitze des Detonationen. Und auch dieser hätte das Inferno nicht überstanden, hätte er nicht über die Iridiumpanzerung, das Privileg des Commanders, verfügt.
Der Dornenhai war voll beladen mit Sprengkörpern auf dem Boden aufgeschlagen. Das Gestein um den Spalt herum wurde geschmolzen und versprengt und versiegelte so den Zugang zur Oberfläche. Die Feuersbrunst, welche von dem Ort des Aufschlages ausging, fegte die Mal'caor hinweg wie Spielzeuge. Den größten der Kreaturen wurde das Fleisch von den Knochen gefegt, welche kurz darauf auseinanderbarsten.
Mit einem Mal loderte die gesamte Ebene und auch der Hain, in welchem sich der Commander versteckt gehalten hatte in Flammen. Nunmehr gemächlich senkte sich das Landungsschiff herab und verweilte einige Meter über dem Boden. Von der geöffneten Ladeluke aus
erlegten zwei Rotten Feuerkrieger überlebende Kreaturen.
Es dauerte eine Weile bis O'J'kaara sich sammeln konnte. Dann schleppte er sich ermattet in Richtung des Landungsschiffes. Nachdem er einige Berechnungen angestellt hatte, setze er zum Sprung auf die Ladeluke des Landungsschiffes an.
Wie sich herausstellte war eine der Sprungdüsen beschädigt worden und arbeitet nur mit halber Leistung, wodurch O'J'kaara im Flug keine Stabilität möglich war.
Mit einem lauten Krachen landete er auf der Plattform zwischen seinen Kriegern und schrammte noch einige Meter über das Deck. Dann vermochte er nicht mehr zu sagen, ob die optischen Systeme des XV8 oder seine Augen versagten. Nacht senkte sich über seinen Verstand. Endlich konnte er ruhen...
Die Erinnerung an die Schlacht auf Caryphtis hatte sich in seinen Verstand eingebrannt. Unruhige Träume waren seither seine Begleiter in den kurzen Phasen der Ruhe, die ein Tau an einem Kai'roota benötigt. Der Kampf war ein Debakel, ein Schandfleck auf Liste erfolgreicher Jagden von O'J'kaara. Obwohl er sich im Klaren darüber war, dass es kein Anzeichen für eine derartige Bedrohung auf dem Planten gegeben hatte, konnte er die Schmach bei seinem ersten echten Kampfeinsatz als Shas'O nicht verwinden. Niemand hatte Kritik an ihm geübt, von allen wurde er für sein Aushalten in dem kleinen Hain bewundert. Und doch grämte ihn, dass er keinen Sieg hatte erringen können. Seit seiner Rettung waren drei Kai'roota vergangen. Die Flotte schwebte noch immer in der Umlaufbahn des Planeten. Nach dem Einsatz wurden mehrere Scans des Planeten durchgeführt. Außerdem wurden einige gefangene Exemplare der seltsamen Wesen in Hochsicherheitslabors untersucht.
Das Ergebnis war erschütternd. Die Oberfläche des Planeten war unterhöhlt. Und in diesen Aushöhlungen wurden zahlreiche Nester der Wesen lokalisiert. Das Ausmaß der „Infektion“ war atemberaubend. Weitere Untersuchungen zeigten, dass sich der Planet, obgleich allem Anschein nach blühend und gedeihend, im Sterben befand. Die Wesen schienen in einem unersättlichen Fressrausch alles Leben zu vernichten.
Nachdem ein Report nach TAU gesandt wurde, ließ die Antwort nicht lange auf sich warten. Dem Antrag des Commanders O'J'kaara wurde statt gegeben. Der Planet würde zur Eindämmung der Bedrohung mit Magmabomben neutralisiert werden. Eine bisher unübliche Praxis im Sternenreich. Doch diese Wesen würden dem höheren Wohl nicht dienen, alle Untersuchungen deuteten auf das Fehlen jeglichen Verstandes hin. Wie diese Tiere auf dem Planeten koordiniert angreifen konnten, ließ sich nicht feststellen. Eine Ausbreitung der Lebewesen musste zum Wohl des Sternenreiches verhindert werden.
Drei Decs vor Abschuss der Magmabomben befehligte Kor Y'eldi alle Kolonistenschiffe aus der Umlaufbahn des Planeten. Es verblieben die Kriegsschiffe, welche sich jedoch ebenfalls in eine höhere Umlaufbahn begaben. Nach dem abfeuern der Bomben würde den Schiffen nur wenig Zeit bleiben um sich zurückzuziehen. Die Tau-Magmabomben würden die Oberfläche des Planeten durchschlagen und in den Planetenkern eindringen. Dort würden sie durch koordinierte Detonationen eine Kettenreaktion auslösen, welche das flüssige Magma des Kerns an die Oberfläche befördern würde und so den gesamten Planeten zunächst verbrennen und dann, nach der Abkühlung, mit einer dicken Gesteinsschicht überziehen würde. Jeglicher Hinweis auf höher entwickeltes Leben wäre danach getilgt.
Ein Dec vor Abschuss der Bomben registrierten die Sensoren der Kriegsschiffe Aktivitäten auf der Oberfläche und in den unteren atmosphärischen Schichten. Eine Überprüfung der Messwerte ergab, dass diese Aktivitäten nicht mit den per Reststoffentsorgungskapseln entsorgten Überresten der untersuchten Wesen zusammenhing, welche auf die Oberfläche geschossen worden waren. Die Auslösung des Bereitschaftsalarms erfolgte bei 2/3 dec bis zum Abschuss. Kurz darauf wurde das erste Schiff von einer Energiewaffe unbekannter Art und unbekannten Ursprunges getroffen und schwer beschädigt. Der in allen Farben des Spektrums leuchtende Energieball traf die Hauptbrücke des Lar'Shi Kriegsschiffes. Unter größten Schwierigkeiten gelang es der Besatzung einen Absturz in die Atmosphäre zu vermeiden. Die Shi Tau'va übernahm die Kontrollen des Schiffes und es gelang einen Kurs in den Raum zu setzen.
Die Shi Tau'va verfügte über vielfältige Möglichkeiten. Als nach Bor'kan Sept typisch umgebautes Erkunder-Klasse Sternenschiff des Typs Gal'leath verfügte es über eine massive Raketenbewaffnung und diverse Subsysteme um die Kontrolle über mehrere Flottenschiffe zu übernehmen, sollte dies erforderlich sein. Als Test dieser Systeme hatte der Dornenhai-Raketenpanzer zufriedenstellende Ergebnisse geliefert.
Weitere Lar'Shi meldeten Feindkontakt. Die Sensoren meldeten Aktivitäten in höheren atmosphärischen Schichten. Gleichzeitig verstärkte sich der Beschuss auf die Sternenschiffe.
Eine Sensorensuche nach feindlichen Schiffen blieb erfolglos, die Ursache der Angriffe unklar.
Dann erreichten die Aktivitäten in der Atmosphäre den offenen Raum.
Die Bedrohung durch die Wesen erreichte schlagartig eine neue Dimension. Einzelne Wesen von enormen Ausmaßen durchstießen die Grenze in den Raum und bewegten sich in Richtung der Flotte. In regelmäßigen Abständen feuerten diese Wesen die Energiewaffen auf die Kor'vattra. Innerhalb weniger Augenblicke erlitt die Flotte weitere schwere Schäden. Eines der Kriegsschiffe wurde durch den massierten Beschuss von fünf der Wesen auseinandergerissen. Die Shi Tau'va musste die Kontrolle über weitere drei Schiffe übernehmen. Damit war die überwiegend neu zusammengestellte Besatzung ausgelastet. In dieser Situation zeigte sich die Erfahrung des Kor Y'eldi. In einem gebündelten Befehl an alle Kriegsschiffe entsandte er deren Jägerstaffeln um der Bedrohung bis zum Abschuss der Bomben Herr zu werden. Die Mannschaften an den schweren Geschützen der Kriegsschiffe feuerten auf die Angreifer, konnte diese jedoch nur selten ausschalten. Die Waffensysteme waren auf Auseinandersetzungen mit anderen Kriegsschiffen ausgerichtet, nicht auf die Jagd nach einzelnen Lebewesen.
Während der Kampf in der Umlaufbahn tobte begannen weitere Wesen aus der Atmosphäre aufzusteigen. Zu beschäftigt auf diesen Umstand zu reagieren und verwickelt in Kämpfe mit unbekannten Gegnern erkannten die TAU das wahre Ausmaß der Bedrohung erst, als zwei der Kolonistenschiffe aufgrund unsichtbarer Kräfte zerquetscht und in sich verdreht wurden. Mit gigantischen Explosionen lösten sich die Schiffe in Nichts auf. Über die Kommunikationskanäle hallten die bittere Schreie der übrigen Kolonisten, welche ihre Angehörigen in diesem Moment verloren. Auch die Streitkräfte waren für einen kurzen Moment wie betäubt und zahlreiche Kampfflieger wurden in jenen unachtsamen Momenten ausgelöscht durch den Beschuss der Mal'caor.
Kor Y'eldi musste erkennen, dass es zu spät war um einen koordinierten Abschuss der Bomben zu abzuwarten. Die Feuerlinie war ohnehin zerstört oder in Auflösung befindlich.
Somit sandte er den Befehl zum Abschuss. Während sich die Feuerluken der Kriegsschiffe öffneten, übertrug er den Befehl über die Kriegsflotte Shas'O J'kaara, da er selbst sich um die mittlerweile angeschlagenen Kolonistenschiffe kümmern musste.
Diesen sandte sofort den Befehl zum Rückzug an alle Flottenschiffe. Ohne weitere Befehle bezüglich eines Sammelpunktes würde es eine heillose Flucht werden, doch über das Sammeln der Flotte konnte er sich noch immer Gedanken machen, wenn man diesen Angriff überstanden hatte.
Behäbig zogen sich die TAU-Schiffe angesichts der Schäden zurück. In einem ständigen Gewitter von Plasmabeschleuniger- und Lasersturmgeschütze gelang es der Flotte unter dem Verlust von fünf weiteren Kriegsschiffen in den offenen Raum zu entkommen. Die Wesen, welche zuerst aus der Atmosphäre aufgestiegen waren, verblieben in einer der äußeren Umlaufbahnen und feuerten weiter auf die TAU-Sternenschiffe. Schließlich gelangten diese jedoch außer Reichweite der Energiewaffen.
Erleichtert gab O'J'kaara den Befehl zum Sammeln der Flotte. Zuletzt gelangten die Kampfflieger zum Sammelpunkt, konnten jedoch nicht sofort landen, da viele der Docks in Flammen standen. Einzelne Explosionen erfüllten noch immer die Leere des Raumes und die Rettungsmannschaften kämpften aller Orte gegen die Schäden und Verletzungen. Trotz der Erfahrungen in anderen Kriegen, war diese Schlacht etwas besonderes. War die Flotte vor wenigen Kai'roota noch voller Euphorie in die Expansion gestartet, erwies sich dieses Unterfangen nun als Unternehmen mit hohem Blutzoll. Doch etwas verschaffte den gedemütigten TAU Genugtuung, als der Planet Caryphtis von den Magmabomben erschüttert wurde. Das Werkzeug ihrer Rache hatte die Brutstätten der Mal'caor erreicht und vollstreckte das Urteil des Sternenreiches.
Es blieb keine Zeit für den Triumph. Mit dem Sterben des Lebens auf dem Planeten ertönte ein infernalischer Schrei. Unmittelbar darauf öffnete sich unweit des Sammelpunktes ein Riss im Raum. Die Sensoren der schockierten TAU zeigten keine Anomalien an, doch etwas ging dort draußen vor sich. Halb in dieser Welt und halb im Warp gefangen schälte sich eine reieige Kreatur aus dem Loch im Gefüge des Alls. Riesige Tentakelarme wanden sich und langten nach den nächsten TAU-Schiffen. Kurzentschlossen gab O'J'kaara den Befehl mit allem zu Feuern, was die angeschlagenen Schiffe noch aufbieten konnten. Während dieser Kanonade fielen immer mehr Waffensysteme aus, da sie schlichtweg überlastet wurden oder überhitzten. Als das Wesen bereits halb aus dem Warpraum getreten war, zeigte der andauernde Beschuss endlich Wirkung. Mit einem satten Knackgeräusch brach der Panzer des Ungetüms und das Vakuum des Alls zerrte an den Eingeweiden der monströsen Kreatur. Im Todeskampf schlug die Bestie wild um sich und verfehlte eineige Schiffe nur knapp. Schließlich trat das Wesen verzweifelt den Rückzug an und versuchte durch den Riss in den Warp zurück zu gelangen. Doch es gelang ihm nicht. Stattdessen schwebte das Wesen eine Zeit lang zwischen den Welten. Schließlich kollabierte der Riss.
Plötzlich veränderte sich der Raum, die Zeit, einfach alles um die TAU.
Dann kam der Schrei! Ein unmögliches Geräusch wie von Millionen verdammten Seelen des Mon'Tau zerriss die Realität und umfing die TAU-Flotte. Einzelne Schiffe explodierten, wurden atomisiert und fügten sich im nächsten Moment wieder zusammen. Riesige Stacheln entwuchsen den Rümpfen der Sternenschiffe, Blasen und Schwären bildeten sich auf ihnen. Und verschwanden. Zwischen den Schiffen zogen riesige, unwirkliche Gestalten umher. Formlos und doch zum Sterben schön. Und schließlich trieb die Flotte ruhig dahin. Umgeben nicht von der schwärze des Raums, sondern von einem sich stets wandelnden Hintergrund, der in allen Spektralfarben leuchtete. Unfähig sich zu orientieren manövrierten die Sternenschiffe in Formation und begannen nach einer ersten Phase der Verwirrung mit den Reparaturen der Schiffe. Während ihres Aufenthaltes hier, kollidierte die Flotte mehrmals mit Planeten, Sonnen und anderen Himmelskörpern. Die Sensoren der TAU waren nicht funktionstüchtig, oder waren es, zeigten aber keine feste Materie an. Und so glitt die Flotte durch diese spontan auftretenden Objekte hindurch ohne Schaden zu nehmen. Gelegentlich trafen sie auf andere Schiffe, die sich offensichtlich gezielter durch diese seltsamen Gefilde bewegten, doch konnten sie diese nicht kontaktieren. Auch sie wurden von den Sensoren nicht angezeigt.
Dann, als alle Reparaturen an den Schiffen abgeschlossen waren stieß die Flotte auf einen Friedhof.
Endlich zeigten die Sensoren feste Materie an. Hunderte von Schiffen befanden sich an diesem Ort. Alle in katastrophalem Zustand. Allem Anschein nach waren Sternenschiffe aller Völker vertreten. Menschliche, einige der Eldar und mutierte.
Auf einem der Schiffe wurde eine Energiequelle angezeigt. Nach einer schier endlosen Suche konnte das entsprechende Schiff ausfindig gemacht werden. Es handelte sich hierbei um ein uraltes Wrack unbekannten Ursprungs. Totenschädel prangten auf riesigen Emblemen und ein grünes Leuchten erhellte noch immer schwach die Innenräume des prähistorischen Gefährtes. Das Alter der Konstruktion war so erdrückend, dass es den zur Bergung der Energiequelle ausgesandten Trupp Feuerkrieger übermannte und einschüchterte. Doch unter der Führung von O'J'kaara gelang die Bergung des Artefakts.
Nachdem die Expedition zur Flotte zurückgekehrt war, begann die Untersuchung. Nach intensiver Studie der Funktionsweise konnten auch Hinweise auf die Urheber der Konstruktion gewonnen werden. Scheinbar handelte es sich um intakte Necron-Technologie unbeschreiblichen Alters.
Als es der Erdkaste gelang das Gerät mit den Energiequellen der TAU zu kombinieren, öffnete sich ein Riss in dem ständig fluktuierenden Farbenspiel. Dahinter erkannten die verdutzten TAU seit endloser Zeit ...Sterne.
Umgehend setzte die Flotte Kurs auf den Riss und passierte ihn ohne Zwischenfälle.
Nachdem Passieren des letzten Schiffes, welches das Necron-Artefakt transportierte gab es eine Energieüberladung des Gerätes. Wieder im Normalraum griff die Zeit nach dem Gerät und löste es in seine Bestandteile auf, atomisierte es in Anbetracht des unvorstellbaren Alters. Die plötzlich freigesetzte Energie zerriss das unbemannte kleine Forschungsschiff und vernichtete jeden Hinweis auf die Funktionsweise des Gerätes.
Hektisch führten die TAU Ortungsversuche und Kommunikationsversuche durch. Ohne Erfolg. Die Konstellation der Strerne erwies sich als vollkommen unbekannt. Ein Abgleich mit den Karten der in das Sternenreich eingegliederten Gue'la ergab Unglaubliches. Die TAU-Flotte befand sich im dem Sternenreich gegenüberliegenden Spiralarm der Galaxie. Den Karten des Imperiums zufolge im Occularis Terribus.
Niedergeschlagen warten die TAU nun auf den Rat und den Entschluss von Aun Or'es, der sich seit den Ereignissen auf Caryphtis in seine Gemächer zurückgezogen hat und für niemanden zu sprechen ist.