Der Afrikafeldzug
Am 10.Juni 1940 erklärte Italien dem weitestgehend durch Deutschland bereits besiegten Frankreich den Krieg, um sich noch schnell einen Teil der Beute zu sichern.
Im selben Jahr begann der Afrikafeldzug mit dem Angriff zahlenmäßig weit überlegener italienischer Truppen von Libyen aus, welches damals italienisch kontrolliert war, auf das britisch kontrollierte Ägypten.
Nach anfänglichen Landgewinnen, wurden die Italiener schnell zurückgeworfen und flüchteten Hals-über-Kopf westwärts.
Da Mussolini den kompletten Verlust der nordafrikanischen Kolonien an England befürchtete, bat er den deutschen Bündnispartner um Unterstützung.
Um eine Invasion Italiens zu verhindern und damit eine weitere Front in Südeuropa, sah sich Hitler gezwungen deutsche Truppen nach Afrika zu entsenden.
Das DAK (Deutsches Afrikakorps) war aus der Taufe gehoben und ihr Kommandant war Generalleutnant Erwin Rommel.
Das Jahr 1941
Am 11. Februar landeten die ersten deutschen Truppen in Nordafrika. Die eigentlich als reiner Sperrverband konzipierte und somit defensiv ausgerichtete Truppe stand unter dem Oberkommando der Italiener und sollte die lückenhafte Verteidigung der Verbündeten schließen.
Bemerkenswert war, dass die deutschen Truppen überwiegend aus motorisierte und gepanzerten Verbänden , nämlich der 5. Leichten Division (die spätere 21. Panzerdivision), die 90. leichte Afrika-Division, sowie die 15. Panzerdivision, bestand.
Rommel hielt sich nicht an die defensiven Pläne und ging zum Angriff über.
Er etablierte eine sehr erfolgreiche Art der mobilen Kriegsführung und warf die britischen Truppen 800 Meilen zurück.
Lediglich die Hafaenstadt Tobruk wurde von den Briten erfolgreich verteidigt. Dies führte schließlich zum Stillstand des deutschen Vormarsches.
Nachdem der britische Großangriff mit dem Namen "Operation Crusader" mißlang wurde im November ein erneuter britischer Großangriff mit dem Ziel Tobruk zu entlasten durchgeführt. Dies führt zum Ausbruch der in Tobruk eingeschlossenen Briten und die Deutschen mussten sich bis Ende des Jahres auf ihre Ausgangsposition am westlichen Rande der Cyrenaika zurückziehen.
Das Jahr 1942
Rommel gelang es die Initiative wieder zurück zu erlangen. Mit neuen Truppen und mit Luftüberlegenheit warf er die Briten erneut zurück.
Am 26. Mai versuchten die Deutschen zum zweiten Mal Tobruk zu nehmen. In einem Überraschungscoup schaffte es Rommel die Stadt in wenigen Stunden einzunehmen, wofür er zum Generalfeldmarschall ernannt wurde.
Mit dem Ziel die Stadt Alexandria und damit den Suezkanal zu besetzen, was die Vorherrschaft der Achsenmächte im Mittelmeerraum bedeutet hätte, drangen die deutschen und italienischen Verbände nach Ägypten vor.
Vor El-Alamein hatten die Briten einen starken Verteidigungsgürtel errichtet, sodass die deutsche Offensive auch aufgrund von Nachschubproblemen stecken blieb (Die erste Schlacht von El Alamein).
Der neue britische Oberbefehlshaber Montgomery sammelte seine Kräfte und besiegte die unterlegenen deutsch-italienischen Truppen in der zweiten Schlacht von El-Alamein am 23. Oktober in einer Materialschlacht.
Entgegen Hitlers Befehlen zog sich Rommel mit seinen Truppen auf eine bessere Verteidigungslinie zurück.
Am 08. November landeten 100.000 britische (1. Armee) und amerikanische Soldaten in Casablanca und Algier (Operation Torch) und eröffneten somit einen Zweifronteinkrieg in Nordafrika.
Am 13. November fiel Tobruk wieder an die Briten.
Das Jahr 1943
Die Situation für das Afrikakorps verschlimmerte sich.
Inzwischen war das Kräfteverhältnis 2:1 und die Anzahl der Panzer 4:1 für die Alliierten. Hinzu kamen Nachschubprobleme und die uneingeschränkte Luftüberlegenheit der Briten und Amerikaner.
Am 23. Januar besetzten die Briten Tripolis.
Im März/April wurden die deutschen Truppen schließlich eingeschlossen.
Trotz seiner Bemühungen konnte Rommel Hitler nicht überreden, das DAK nach Europa zurück zu verschiffen. So kapitulierten am 13. Mai 130.000 deutsche Soldaten und gingen in Kriegsgefangenschaft.
Epilog:
Für die Amerikaner war es die erste Teilnahme an Landgefechten in Europa/Nordafrika. In den wenigen Monaten in denen sie in Tunesien kämpften, hatten sie mehr Verluste zu verzeichnen, als die Italiener während des gesamten Afrikafeldzuges. Die schlimmsten Verluste mussten die Briten mit ca. 35.000 hinnehmen.
Durch die Eroberung von Nordafrika, konnten die Alliierten am 10. Juli 1943 gefahrlos auf Sizilien landen und somit die zweite europäische Front eröffnen. Dies führte innerhalb weniger Tage zum Sturz Mussolinis und zum Seitenwechsel der Italiener.
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