Michel, März 2011

Inspiriert von Band of Brothers hatten Philipp und ich die Idee für unsere nächste FOW-Total-War-Schlacht.

Wa ist Total War? Das ist eine Regelergänzung aus dem Hause Battlefront, die es erlaubt riesige Schlachten mit mehr als einer Kompanie pro Seite zu spielen. Diese Regeln sind kostenlos als PDF auf der Battlefrontseite beziehbar.


Hier zunächst die Übersichtskarte:


Der Tisch besteht aus zwei Tischen a 120 x 180. Der rechte Tisch steht quer vor dem anderen Tisch, also sieht die Platte wie ein "T" aus.

Insgesamt spielen wir 4000 Punkte pro Seite, verteilt auf jeweils zwei Kompanien.

Die linke Platte, die hier mit L-Zone gekennzeichnet ist, hat zwei Missionsziele, für die es in jeder Runde Punkte gibt. Zum einen ganz links in einer befestigten Siedlung und etwa mittig der Platte in einer weiteren Siedlung, direkt auf der Straßenkreuzung.

Das linke Dorf und die Befestigungen sind mit einem Infanterieplatoon der Briten besetzt (ca. 200 Punkte). In den wirren des Krieges wurden diese Truppen abgeschnitten. aber immerhin halten sie das Missionsziel.

Die Platte, die mit L-Zone bezeihnet ist, ist auch gleichzeitig die Landezone für die deutschen Fallschirmjäger, die zu Beginn des Spiels irgendwo, wo Philipp will, herunter gehen und die Briten entdgültig abschneiden wollen. Insgesamt handelt es sich dabei um ein Infanterie-, ein MG- und ein Panzerabwehr-Platoon (ca. 530 Punkte, die aufgrund zu erwartender Absprungverluste wie 450 Punkte zählen).

Der Rest der 4000 Punkte werden in den bezeichneten Aufstellungszonen aufgestellt. Also nur auf der rechten Platte (dem T-Strich).

Allerdings dürfen maximal 2 Platoons mit insges. max 600 Punkten als Reserve zurückbehalten werden, die ab der 2. Runde von den längsseiten der L-Zome das spielfeld betreten dürfen. Die Deutschen von der vorderen, die britischen von der hinteren.

Dann haben wir, wie beim letzten Mal einen Zug, der zufällig erscheinen wird. Es wird auch zufällig ausgewürfelt von welcher Seite er kommt. Wenn der Zug die Platte wieder fahrend verlässt, hat er keine Auswirkungen. Sollte er zerstört werden, wird er zu einem dritten Missionsziel, dort wo er zum Stehen kommt.


Übersicht von der befestigten Siedlung aus.

Übersicht von der gegenüberliegenden Seite aus.

Das Missionsziel auf der Kreuzung der Siedlung

Das Missionsziel in dem befestigten Dorf (brit.)

Austellungszonen (Vorne D; hinten GB)

Die Schlacht

Wir beginnen mit der Vorstellung der Kontrahenten.


Hier die deutschen Kampfkompanien. Eine Schützen und eine Panzerkompanie.

Hier die deutsche Support Group. Haufenweise Artillerie, Flugzeuge, einige Unterstützungspanzer und natürlich zwei 88er. Vorne die ansprungbereiten Fallschirmjäger (teilweise mit Kanadiern geproxt)


Hier die britischen Kampfkompanien. Hinten eine Heavy Armoured Squadron und vorne eine Rifle Company mit angegliederten Anti-Tank-Portees und Universal Carrier.


Und letztlich die britische Support Group, bestehend aus Artillerie, Anti Tank Guns, Flaks, Flugzeugen und ein paar Panzern.



Die Aufstellung


Ein Würfelwurf entschied, dass ich meine Briten als erstes aufbauen durfte und ich auch den ersten Zug hatte.

Sämtlich Einheiten beider Seiten galten als eingegraben und „Gone-to-Ground“ (sofern möglich).

Ich stellte meine Truppe relativ kompakt an die Grenze zur Landezone auf, um dort möglichst schnell eingreifen zu können. Angeführt wurde die Truppe durch Valentine-Infanterie-Panzer.

Meine Infanterie stand ebenfalls bereit und sollte zum einen in Richtung Landezone und zum anderen in Richtung des kleinen Palmenhains stürmen. Den Großteil meiner Panzerkompanie stellte ich ebenfalls dort auf.

Philipp stellte seine Deutschen tief gestaffelt auf, um einen verheerenden Treffer durch meine Artillerie zu verhindern .

Mittig standen sich die schweren Flaks beider Seiten gegenüber, die mit ihren Reichweiten von jeweils 100 cm die Ebene zwischen den Aufstellungszonen dominierten.

Anschließend gingen die deutschen Fallschirmjäger in der Landezone nieder. Das Infanterieplatoon wurde abgetrieben und landete direkt in der Siedlung, was die Zerstörung von zwei Teams forderte. Ähnlich verlustreich war der Absprung für die PaK. Noch härter traf es die HMG, die ziemlich weit in Richtung britischer Aufstellungszone abwichen und dabei ebenfalls zwei Teams verloren.

Die Fallis gehen runter...

Das Spiel beginnt

Britisches Gedränge

1. Runde


Gefolgt von meiner Infanterie beseitigten die Valentines die Stacheldrahtbarriere. Im Zentrum fuhren die meisten Panzer hinter den Palmenhain,um dort Deckung zu finden. Die Infanterie, die eigentlich in den Palmenhain eindringen sollte, blieb zunächst in den Schützenlöchern, da sich ein Bewegung nicht gelohnt hätte.

Eine meiner 17/25-Pfünder holte sich glatt zwei Panzer III J, die zu unvorsichtig aufgestellt waren und setzte damit ein erstes Ausrufezeichen.

Außerdem fielen zwei der sechs Nebelwerfer durch britischen Ari-Beschuss aus.

Ein deutsches Infanterieplatoon bewegte sich in Richtung des Dorfes, in dem die Fallschirmjäger fieberhaft anfingen, eine Verteidigung zu organisieren.

Das Panzer III J – Platoon, welches schon zwei Verluste zu verzeichnen hatte, stand wohl noch unter Schock. Anstatt die Infanterie in ihrem Vormarsch zu unterstützen, betrieb es lieber die Sicherung der eigenen Linien. Auch sonst war wenig Bewegung in der dt. Truppe. Die Panzer IV H hielten ebenfalls die Stellung in der Mitte der deutschen Aufstellungszone.

Die deutsche Artillerie traf durch einen gezielten Schuss die Gruppe der Fahrzeuge hinter dem Palmenhain. Hierbei wurden sieben Panzer getroffen, aber wie durch ein Wunder keines zerstört. Es stiegen lediglich zwei Panzerbesatzungen aus. Schließlich wurde ein Boarhaound durch den Beschuss eines Panzer IV ausgeschaltet.

Auch die Valentines mussten Beschuss hinnehmen,wurden aber nicht zerstört.


2. Runde


Meine erste Verstärkung, vier Shermans, kam und tauchte am Rande der Landezone auf. Meine Infanterie besetzte den Schützengraben in der Landezone und auch die Valentines rückten vor und erhöhten den Druck auf die Fallschirmjäger.

Die beschossenen Panzer in der Nähe des Palmenhains fächerten auseinander. Die leichten Honey Stuarts umrundeten den Hain und attackierten ein deutsches Infanterieplatoon, welches den Hain sichern wollte.

Die Hälfte des Platoons wurde durch die MGs ausgelöscht, der Rest flüchtete von der Platte.

Dank des zuvor durchgeführten Nebelbombardements waren die Honeys danach gut geschützt.

Der Zug und damit das dritte Missionziel erschien zu Beginn des deutschen Zuges.

Außerdem erschien auch die erste deutsche Reserve, vier Panzer III J. Diese fuhren in Richtung der Fallis, um diese im Kampf um das Dorf zu unterstüzen.

Das Infanterieplatoon, welches schon in der ersten Runde in die Landezone eingedrungen war, tastete sich zaghaft weiter voran. Zwei Observer-Teams in ihren Transportfahrzeugen folgten ihnen, in der Hoffnung, das Artilleriefeuer ab der dritten Runde auch in die Landungszone lenken zu können.

Die Deutschen schafften es, meine 17/25-Pfünder auszuschalten, die zuvor die beiden deutschen Panzer zerschossen hatte.

Ansonsten machten die übrigen deutschen Panzer keine Anstalten, in den Kampf um die Landezone einzugreifen. Lediglich die gut gepanzerten Infanteriepanzer Panzer I F bewegten sich vorsichitig in Richtung englischer Frontlinie.


3. Runde


Auch meine zweite Reserveeinheit, drei Universal Carrier, erschien und attackierte die Fallschirmjäger in dem Dorf um das Missionsziel. die Gelegenheit scheint günstig, meine Infanterie verließ den Schützengraben und stürmt ebenfalls in Richtung Dorf.

Meine Shermans, zerschossen zwei der deutschen gerade erschienen Panzer III J in der L-Zone. Eine weitere Panzerbesatzung wurde zum Aussteigen gezwungen und das restliche Platoon verließ aufgrund eines versauten Moraltest die Platte.

Meine Artillerie stoppte mit einem gezielten Schuss die dt. Infanterie, die sich auf dem Weg zu den Fallis befiand. Hierbei wird auch eines der Observer-Teams vernichtet.

Durch Panzerbeschuss wurde der Zug gestoppt, bzw zertört. Das brennende Wrack rollte meinem mittig stehendem Infanterieplatoon vor die Füße und wurde dort zum dritten Missionsziel.

Die Honeys blieben aggressiv und zerstören eine dt. 88e durch Beschuss und bedrohen die andere 88er.

Nach dieser traumatischen englischen Runde, kapitulierte die deutsche Generalität und räumt die Niederlage ein.


Deutsche Verluste:

-6 Panzer III -J-
-1 88er
-1 Infanterieplatoon
-HMG-Fallschirmjägerplatoon
-2 Nebelwerfer
-hier und da noch Kleinkram

Britische Verluste:

-1 Boarhound
-1 17/25-Pfünder


Beginn der 3. Runde

Die Schlinge um die dt. Fallis zieht sich zu.

Entsetzen. Die dt. Unterstützung brennt!

Das 3. Missionsziel...direkt in den brit. Linien.

Das Ende nach 2,5 Runden

Fazit:


Zum Zeitpunkt der Aufgabe war das Verlustverhältnis ca. 1200 zu 200 Punkten zugunsten der Briten.

Das Rückrat der Panzerarmee war mit 6 verlorenen Panzern schon zu diesem Zeitpunkt gebrochen und zu allem Überfluss war bereits eine 88er verloren, was den britischen Panzern mehr Bewegungsspielraum erlaubte.

Entscheidender als die Verluste war allerdings die taktische Situation. Das Missionsziel in dem befestigten Dorf war aufgrund des Schlachtverlaufs nicht gefährdet. Das dritte Missionziel (der Zug) landete direkt meiner Infanterie vor den Füßen und war für die Deutschen schlecht bis gar nicht mehr einnehmbar, zumindest nicht in den nächsten Runden. Das Missionsziel in dem Dorf wurde zwar noch von den Fallschirmjägern gehalten, aber der Ring der Briten hatte sich fast vollständig geschlossen. Die Entsatzkräfte waren zerstört, bzw. in ihrem Vormarsch gestoppt. Spätestens in Runde vier wäre auch dieses Missionsziel in die Hände der Briten gefallen.

Insgesamt agierten insbesondere die deutschen Panzer viel zu defensiv und zaghaft. Die fünf Panzer IV H. die die Wende hätten herbeiführen können, verweigerten den vorrückenden Truppen schlichtweg die Unterstützung und konnten keinen Einfluss auf die Schlacht nehmen. Inwischen standen sie so ungünstig, dass sie auch nicht mehr rechtzeitig hätten eingreifen können.

Die Harakiri-Taktik meiner Briten ist belohnt worden, hätte aber auch genauso gut schief gehen können.

Ich möchte natürlich auch nicht verschweigen, dass die Würfel es an diesem Abend sehr wohlwollend mit mir gemeint haben, während Philipp das ein oder andere Mal an seinem Pech verzweifelte.

Insgesamt ein schönes Spiel, eine schöne Mission, die wir ganz bestimmt auch nochmal spielen werden.


Helden der Schlacht:

Heldenhafte Honeys

Drei leichte Panzer mit dem Namen "Honey" Stuarts im Wert von 165 Punkten, zerstörten erst ein Infanterieplatoon und dann eine 88er und donnerten dabei in und durch die dt. Linien. Punktetechnisch war das zwar nicht die Welt, aber diese tollkühne Kamikazeaktion schockte Philipp doch sichtlich und schlug einen gehörigen taktischen Vorteil für mich raus. Dafür, dass sie bislang nichts aber auch gar nichts in irgendeinem Spiel für mich gerissen haben, bin ich sehr Stolz auf die Jungs.